Ukraine-Flugabwehr überrumpelt: Putins Raketen treffen erstmals Regierungsgebäude in Kiew

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Russland überzieht die Ukraine mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn. Das Hauptgebäude der ukrainischen Regierung in Kiew wird getroffen.

Kiew - Die ukrainische Luftwaffe hat am Sonntag (7. September) den bislang größten russischen Drohnenangriff im Ukraine-Krieg gemeldet. Bei heftigen Luftangriffen ließ das Russland-Regime des russischen Machthabers Wladimir Putin offenbar auch das ukrainische Regierungsviertel in Kiew ins Visier nehmen. Fotos zeigten Rauchschwaden brennender Gebäude im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt.

Wie die ukrainische Luftwaffe, die für die Flugabwehr zuständig ist, mitteilte, habe Russland in der Nacht auf Sonntag mit 805 Drohnen, neun Marschflugkörpern vom Typ Iskander-K und vier ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M angegriffen. 751 Drohnen und vier Raketen seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Nicht jede Drohne und nicht jede Rakete konnte demnach von der Luftverteidigung zerstört werden.

Ukraine-Krieg: Russland bombardiert ukrainisches Regierungsviertel in Kiew

Bei den schweren Luftangriffen wurden nach Behördenangaben drei Menschen getötet, darunter auch ein Kleinkind. Erstmals sei in der Hauptstadt auch das Hauptgebäude der ukrainischen Regierung im zentralen Bezirk Petschersk getroffen worden, teilt Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es sei in Brand geraten, Löschkräfte seien im Einsatz.

„Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt“, schrieb Swyrydenko und veröffentlichte entsprechende Fotos. Auch aus den Städten Odessa, Charkiw, Dnipro, Saporischschja und Krywyj Rih wurden Raketen- und Drohnen-Einschläge gemeldet. Allein in Saporischschja gebe es mindestens 15 Verletzte, berichtete die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Militärverwalter Iwan Fedorow.

Im ukrainischen Regierungsviertel in Kiew sind in Folge russischer Luftangriffe Brände ausgebrochen. © IMAGO / Kyodo News

Keine Waffenruhe in Sicht: Wladimir Putin führt Ukraine-Krieg brutal weiter

Putin hatte jüngst ausländische Friedenstruppen zur Sicherung eines möglichen Waffenstillstandes in der Ukraine abgelehnt. Der russische Machthaber erklärte am Freitag (5. September) bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok: „Wenn dort (Ukraine, Anm. d. Red.) irgendwelche Truppen auftauchen, insbesondere jetzt während der Kämpfe, gehen wir von der Prämisse aus, dass sie ein legitimes Ziel sind.“

So geht der Ukraine-Krieg brutal weiter. Am Donnerstag (4. September) sollen zwei dänische Minenräumer bei einem russischen Raketenangriff getötet worden sein. Die Ukraine erwartet aktuell eine „finale Schlacht“ um die Donbass-Bastion Pokrowsk, wie es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschrieben hat. Um die eigenen Verluste zu verringern, will die ukrainische Armee indes vermehrt auf Kampfroboter setzen. Während die russischen Luftangriffe unvermindert heftig weitergehen. (pm)

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