Sieht so die Zukunft des evangelischen Gotteshauses in Glonn aus? Tanzkurse, Konzerte und Co. Derzeit werden Ideen gesammelt. Die Kirche gibt den Standort auf.
Glonn – Noch kommt hier ab und zu eine überschaubare Anzahl an Gläubigen zu Gottesdiensten oder Taufen zusammen, die Tage der Christuskirche Glonn als Gotteshaus sind jedoch gezählt. Die evangelische Kirche gibt den Standort aufgrund von zu wenig Personal und knappen Kassen auf. Doch wie sieht die Zukunft für das Gemäuer aus? Eine Initiative hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kirche als Bauwerk und lebendigen Ort zu erhalten. Erste Visionen gibt es schon. Jetzt braucht es ein Gesamtkonzept.
„Es gibt sehr viele Ideen für eine soziale und kulturelle Nutzung“, sagt Hans Gröbmayr von der Interessengemeinschaft. Bei einem ersten Treffen im April hätten sich gleich rund 15 Vereine und Privatpersonen gemeldet, die die frei werdenden Räume gerne nutzen möchten. Angefangen beim örtlichen Förderverein „Kinder, Jugend und Familie“ (KiJuFa) über das Repair-Café vom Arbeitskreis Energiewende bis hin zu einer Ballettlehrerin, die an der Wiesmühlstraße Kurse geben möchte.
Freie Evangelische Kirche hat Interesse
Auch als Gotteshaus könnte die Kirche weiterhin fungieren. „Die Freie Evangelische Kirche, die in Glonn sehr stark vertreten ist, sucht Räume“, berichtet Gröbmayr, der früher Klimaschutzmanager des Landkreises war. Die Jugendpflegerin der Gemeinde hätte prinzipiell Interesse angemeldet. Und mehrere Einfälle hätte es gegeben, wie der charakteristische Bau mit dem speziellen Ambiente für Kunstausstellungen oder Konzerte genutzt werden könnten.
Kurzum: „Ideen sind genug da, jetzt ist nur die Frage, wie wir das alles zusammenbringen“, sagt Gröbmayr. Man müsse ein Konzept schmieden, wie das Ganze umgesetzt werden könne. Die Initiatoren gäben sich keinen Illusionen hin: „Wir wissen, dass das eine riesengroße Organisationsarbeit ist“, räumt Gröbmayr ein. Aber der Erhalt des monumentalen und ortsbildenden Bauwerks in Glonn sei es ihm und seinen Mitstreitern wert.
Ein Gesamtkonzept muss her
Steht mal ein Gesamtkonzept mit Hand und Fuß und der nötigen Ernsthaftigkeit, ginge es daran, einen Investor zu finden, der das Areal der evangelischen Kirche abkauft. Dies könne ein Verein, die Gemeinde, private Interessenten „oder was auch immer“ sein, so Gröbmayr. „Steht einmal unser Grundgerüst, dann wird sich eine Lösung finden“, gibt er sich optimistisch.
Über den Preis für Grundstück und Bauwerk sei noch nichts bekannt. Derzeit lasse die evangelische Kirche ein Wertgutachten erstellen. Ganz günstig wird es wohl nicht werden, aber „wir gehen davon aus, dass der Preis nicht so exorbitant ist, dass wir gleich vom Stuhl fallen.“
Doch das sei alles noch Zukunftsmusik. Bis es so weit ist, müsse erstmal das Konzept festgezurrt werden. Dazu lädt die Interessengemeinschaft alle Interessierten und Unterstützer am Donnerstag, 15. Mai, um 19 Uhr ins Salettl, Marktblick Glonn, ein. Auf der Agenda stehen auch Impulse einer Stellungnahme des Architekten Theodor Hentzler und Beispiele für erfolgreiche Kirchen-Umnutzungen in anderen Gemeinden.