Russisches Geld für Trump Media: Putins Verbündeter rettete Trumps Firma wohl vor dem Ruin
Rund um die Medienfirma des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gibt es Ungereimtheiten. Ein russischstämmiger Geldgeber soll Trump einen großzügigen Kredit gegeben haben.
New York – Donald Trumps Medienfirma Trump Media konnte wohl nur an die Börse gehen, weil ein russischstämmiger Geschäftsmann die Firma 2022 mit Notkrediten finanzierte. Das berichtet die britische Zeitung Guardian. Dem Bericht zufolge handelt es sich bei dem Geldgeber um Anton Postolnikow, ein russisch-amerikanischer Banker aus dem Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Um Trump Media überhaupt an die Börse bringen zu können, kooperierte das Unternehmen mit „Digital World“, einer Briefkastenfirma, die den Börsengang abgewickelt hat. Um den Zusammenschluss finanziell zu überstehen, suchte Trump Media nach Geldgebern, die meisten Geldinstitute lehnten jedoch ab, heißt es in dem Bericht.
Russisches Geld für Trumps Medienfirma: Putin-naher Geschäftsmann Postolnikow gibt Kredit
Im Mai 2021 fand sich dann die zunächst unbekannte Firma namens „ES Family Trust“, die über ein Konto bei einer dominikanischen Bank den Kredit über acht Millionen Dollar abwickelte. Der Guardian gelangte nun an Dokumente, die nachweisen sollen, dass es sich bei „ES Family Trust“ um eine Briefkastenfirma des Geschäftsmannes Postolnikow handelt, der diese 2021 in der russischen Stadt St. Petersburg registrieren ließ.
Unklar bleibt allerdings, ob Trump und seinem Umfeld bewusst war, dass das Geld von Postolnikow stammt. US-Behörden ermitteln derzeit gegen Personen aus Postolnikows Umfeld. Dessen Geschäftspartner Michael Shwartsman gestand unlängst seine Beteiligung an einem Insiderhandel, bei dem dieser durch den Börsengang von Trump Media mehrere Millionen Dollar verdienen sollte. Auch gegen Postolnikow laufen mehrere Verfahren in den USA, das FBI und Homeland Security ermitteln gegen den Unternehmer.

Trumps Firma schwächelt finanziell
Finanziell läuft es bei Trump Media weiterhin nicht gut. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei rund 4 Millionen US-Dollar, der Verlust bei insgesamt 58 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 54 Millionen Euro. Die am Montag veröffentlichten Zahlen zeigen immerhin bei den Erlösen eine Verbesserung im Vergleich zu den knapp 1,5 Millionen Dollar im Jahr 2022. Damals hatte es dank einer Steuergutschrift noch einen Jahresgewinn von 50,5 Millionen Dollar gegeben. Das Unternehmen betreibt Trumps Social-Media-Netzwerk Truth Social.
Die Zahlen zeigen, dass der Dienst sich weiterhin schwer damit tut, Werbeerlöse anzulocken. Die Aktie der Firma legte bei ihrem Börsendebüt vergangene Woche dennoch deutlich zu und machte Trump zumindest auf dem Papier um einige Milliarden reicher. Das Unternehmen warnte nun angesichts hoher Verluste im laufenden Geschäft, dass ihm das Geld ausgehen könnte. Es ist eine in den USA übliche Pflichtwarnung an Anleger, auf die nicht unbedingt eine Pleite folgt. Nach der Veröffentlichung der Zahlen am Montag sackte der Aktienkurs zeitweise um mehr als ein Fünftel ab. (fmü)