Susanne Seehofer könnte FDP-Generalin werden: „Eines der ganz großen Talente“
Seit Wochen überlegt Parteichef Dürr, wer Nachfolger von Christian Lindner wird. Im Gespräch ist nun die bayerische Politikerin. Eine Entscheidung fällt im Mai.
München/Berlin – Es wäre eine spektakuläre Personalie für die gebeutelte FDP: Die Münchnerin Susanne Seehofer (34) ist im Gespräch als Generalsekretärin für die Bundespartei. Entsprechende Informationen kursieren in Parteikreisen. Der designierte Parteichef Christian Dürr (47) hält viel von Seehofer. Sie ist allerdings nicht die einzige Kandidatin.
Dürr bastelt an Parteiführung: Neue FDP-Generalsekretärin könnte Susanne Seehofer werden
Dürr, der die Liberalen als Nachfolger von Christian Lindner in die Zukunft führen soll, bastelt seit Wochen am neuen Führungstableau, das er dem Parteitag im Mai präsentieren will. Er sucht eine schlagkräftige Truppe, um die FDP nach dem Rauswurf aus dem Parlament im Gespräch zu halten. Als Parteivizes werden wohl die erfahrenen Kämpfer Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki antreten.
Für die jüngere Generation könnte Henning Höne ins Vize-Team eingebunden werden, der Landesvorsitzende aus NRW, als Fraktionschef einer der verbliebenen Berufspolitiker der Liberalen. Laut dem Politico-Newsletter will auch der Bremer Landes- und Fraktionschef Thore Schäck Vize werden, Aussichten ungewiss. Seehofer würde als junge Vertreterin aus dem Süden gut ins Tableau passen. Die FDP zu managen, wäre allerdings eine Vollzeit-Belastung für die junge Mutter, die hauptberuflich bei einem Münchner Autokonzern arbeitet.
Politische Karriere in der FDP: Seehofer scheitert zweimal an Fünf-Prozent-Hürde
Prinzipiell wäre ihr der Wechsel in die Berufspolitik wohl recht. Sie kandidierte 2023 in München-Mitte für den Landtag (7,8 Prozent der Erststimmen), 2025 in Fürstenfeldbruck für den Bundestag (4,4 Prozent), die FDP scheiterte beide Male an der Fünf-Prozent-Hürde. Dürr hat angekündigt, den Frauenanteil in der FDP zu erhöhen, werde „eine sehr grundsätzliche Aufgabe für die nächste Parteiführung“.

Dazu würde allerdings auch eine andere Lösung passen: Dem Vernehmen nach sprach Dürr auch mit Wiebke Knell, der Fraktionsvorsitzenden aus dem Landtag in Hessen. Dürr hat für sein Personaltableau noch etwas Zeit. Die Wahl ist auf dem Parteitag Mitte Mai in Berlin vorgesehen. Dort wird er auch offiziell den Stab von Lindner übernehmen, der seinen Rückzug angekündigt hat und sich aus der Tagespolitik seither weitgehend heraushält.
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Lob von Parteikollegen aus Bayern: „Seehofer ist eines der ganz großen Talente der bayerischen FDP“
Eine personelle Neuordnung steht derweil auch in Bayern an. Die Landeschefs Martin Hagen und Katja Hessel haben beide ihren Rückzug angekündigt. Auf einem vorgezogenen Landesparteitag Ende Juni sollen ihre Nachfolger gewählt werden. Auch der Name Seehofer, immerhin Tochter eines ehemaligen Ministerpräsidenten von der CSU, fiel dabei immer wieder.
Der scheidende Martin Hagen ist jedenfalls sicher, dass der 34-Jährige großes Potenzial hat. „Susanne Seehofer ist eines der ganz großen Talente der bayerischen FDP“, sagte er unserer Zeitung. „Ich würde es begrüßen, wenn sie künftig in der Partei eine wichtige Rolle spielt.“