„Tatsächlich sehr prekäre Situation“: 186 Kinder bekommen keinen Kita-Platz

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Eine Kita. (Symbolbild dpa) © Uwe Anspach

In der Stadt müssen 128 Kindergarten- und 58 Krippenkinder auf einen Platz warten – allerdings nur, weil es nicht genug Fachpersonal gibt, um sie zu betreuen.

Germering –Die Räume dafür wären eigentlich vorhanden. Das ergab eine Rückfrage der Stadtverwaltung bei den Kindertagesstätten, die nun im Sozial- und Jugendausschuss öffentlich gemacht wurde.

Die Brisanz der Zahlen ergibt sich allein dadurch, dass laut Martin Rattenberger, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren, Soziales und Schulen, die Anfragen nach Kindergartenplätzen ohne Personalschwierigkeiten hätten bis auf vier Einzelfälle fast vollständig abgedeckt werden können. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) sprach daher von einer „tatsächlich sehr prekären Situation“.

Wenig tröstlich

Im Krippenbereich liegt diese Quote bei fast 50 Prozent, die allein wegen des Fachkräftemangels aktuell fehlen. Allerdings werden zu den derzeit fehlenden insgesamt 121 Krippenplätzen im Verlauf des Betreuungsjahres 2024/2025 nach jetzigem Kenntnisstand noch weitere 34 Kinder hinzukommen. Diese hätten dann einen Anspruch auf Betreuung. Dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgingen, sei wenig tröstlich, hieß es in der Ausschusssitzung.

Zurückstellung

Vergeben werden können rund 1500 Kindergarten- und 550 Krippenplätze. Allerdings muss sich die Stadt wie andere Kommunen auch in der Planung sehr flexibel zeigen. Rattenberger wies zum einen auf Erfahrungen aus dem Krippenbereich hin. Demnach würden dort Plätze immer wieder mal kurzfristig zurückgegeben. Bei den Kindergärten mache sich der Übergang zur Grundschule bemerkbar. „Immer mehr Eltern stellen ihr Kind für ein Jahr zurück und belassen es im Kindergarten“, erklärte Rattenberger.

Elefantenrunde

Dennoch will sich die Stadt nicht nachsagen lassen, dass sie nicht alles tut, um den Anliegen von Eltern nachzukommen. Sogar eine Elefantenrunde, wie es Kinderbetreuungsreferent Johannes Landendinger (Grüne) ausdrückte, habe man ins Leben gerufen. Diese bestand neben ihm aus Vertretern der Stadtverwaltung sowie aller städtischen und privaten Träger. „Wir haben bei jedem einzelnen Antrag darum gekämpft, dass das Kind einen Platz bekommt“, sagte Landendinger. So eine Runde zusammenzubekommen, sei nicht selbstverständlich.

Die Ausbildungs- und Fortbildungsprogramme Fach- und Aushilfspersonal würden gut anlaufen, berichtete Landendinger. Im Vergleich zur Landeshauptstadt München könne man dem Personal eine gute Orientierung bieten. In München besteht ein Streit wegen eines neuen Fördermodells. Befürchtet werden starke erhöhte Elternbeiträge und Insolvenzen privater Träger.

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