Kita-Notstand in Emmering führt zu Unmut bei den Eltern
Emmering – Das eigene Kind gut betreut wissen, diesen Anspruch haben die allermeisten Eltern. Was aber tun, wenn beide berufstätig sind und die Betreuung nicht gesichert werden kann. 86 Emmeringer Kinder stehen aktuell auf der Warteliste für einen Kita-Platz. Der Unmut ist groß, deshalb kamen rund 100 besorgte Eltern zusammen, um dies bei der Gemeinderatssitzung kund zu tun.
Der Andrang im Rathaus war so groß, dass die Sitzplätze für die Besucher nicht ausreichten und viele der Anwesenden auf dem Boden Platz nahmen. Gleich zu Beginn der Sitzung, bei der Bürgerfragestunde, thematisierten die Eltern ihren Standpunkt. Man wollte nicht Gefahr laufen, im weiteren Verlauf der Sitzung aus zeitlichen Gründen nicht mehr zu Wort zu kommen. Der aktuelle Stand der Betreuungsplätze in Kindergärten und Krippen sollte dem Hauptausschuss als zweiter Punkt der Tagesordnung durch Bürgermeister Stefan Floerecke vorgestellt werden.
Zu wenig Plätze für Emmeringer Familien
Der Situation vorausgegangen war die rapide gesunkene Anzahl an freien Betreuungsplätzen in den letzten Monaten. Personalmangel und der Zuzug von Flüchtlingsfamilien und Neubürgern habe dazu geführt, dass sich die Zahl innerhalb von drei Monaten beinahe halbiert habe. Waren es im Januar noch 114 – aufgeteilt auf Kindergärten und Krippen – so gab es im April nur noch 64.
Zwar sei der Bau eines weiteren Gemeindekindergartens laut Floerecke geplant, man sei aber über die Phase der Grundstücksverhandlungen nicht hinaus gekommen. Die angespannte Lage werde sich also mindesten zwei Jahre hinziehen, so der Bürgermeister der 7.000 Einwohner großen Gemeinde.
Die Eltern kritisieren insbesondere, dass von Seiten der Gemeinde zu spät auf den Missstand reagiert würde. Immerhin stehen Existenzen auf dem Spiel, wenn ein Elternteil aufgrund der fehlenden Versorgungslage nicht mehr arbeiten gehen könne. Für die Situation nicht gerade förderlich sei auch die Tatsache, dass der Kindergarten „Unterm Regenbogen“, der von der evangelischen Diakonie betrieben wird, dringend sanierungsbedürftig sei.
Auf Lösungssuche
Nun wollen alle Parteien an einem Strang ziehen – sowohl aus politischer als auch elterlicher Sicht – um schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Rein rechtlich sei die Handhabe jedoch eingeschränkt, deshalb seien Sonderwege gefragt. Beispielsweise wurde die Gründung eines Waldkindergartens diskutiert und auch eine intensivere Personalsuche angeregt. Weitere Vorschläge der Eltern wurden zudem zusammengetragen. Als nächstes soll eine Sonder-Elternversammlung im Bürgerhaus einberufen werden.