Keine reine Mädchenschule mehr: 65 Buben wollen nach Hohenburg

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Ab dem kommenden Schuljahr nehmen die Hohenburger Schulen auch Buben auf. © Pröhl/Archiv

Die Hohenburger Schulen freuen sich über einen großen Andrang. Ab kommenden Schuljahr werden auch Buben die katholischen Einrichtungen besuchen.

Lenggries – Große Freude an den Hohenburger St.-Ursula-Schulen: Vergangene Woche gingen dort die Einschreibungen für Gymnasium und Realschule über die Bühne. Das Ergebnis war mit Spannung erwartet worden. Denn im kommenden Schuljahr sind erstmals in der 70-jährigen Schulgeschichte Buben zugelassen. Jetzt steht fest: Das neue Angebot ist auf positive Resonanz gestoßen.

„Es kommt genau so, wie wir es uns gewünscht hatten“, sagt Robert Huber, stellvertretender Schulleiter des St.-Ursula-Gymnasiums. Darüber sei er „glücklich“. Geplant war, im Schuljahr 2024/25 in der fünften Jahrgangsstufe eine reine Bubenklasse einzurichten. Dies gelingt nun auch. Denn laut Huber liegen 25 Anmeldungen für männliche Schüler vor.

Das Angebot wird rege nachgefragt

Laut Huber hatte die Schule vorab die Erlaubnis des Schulträgers, der Erzdiözese, ab einer Minimalgröße von 15 Kindern eine reine Bubenklasse einzurichten. Diese Untergrenze haben die Anmeldezahlen nun bei Weitem übertroffen.

Das Gymnasium kann damit umsetzen, was es sich vorgenommen hat: nämlich – trotz der Zulassung beider Geschlechter – Buben und Mädchen in getrennten Klassen zu unterrichten. „Bi-Edukation“ heißt das in der Fachsprache. „In den fünften, sechsten, siebten Jahrgangsstufen kommt das den Jungs sehr entgegen“, ist Huber überzeugt. Hohenburg habe damit ein Alleinstellungsmerkmal. „Das nächstgelegene Gymnasium, das es so macht, ist in Bonn.“

Wer dachte, der angekündigte Einzug der Buben in die Hohenburg könnte Mädchen von der Einschreibung abhalten, liegt falsch. Zusätzlich zur Bubenklasse wird es im St.-Ursula-Gymnasium ab September auch zwei Mädchenklassen in der fünften Jahrgangsstufe geben. Im laufenden Schuljahr war es nur eine einzige gewesen.

Realschule: 40 Buben und 80 Mädchen - Starker Andrang

„Absolut zufrieden“ äußert sich auch Realschulleiter Roman Haehl mit den Einschreibungen. „Wir freuen uns, dass das Angebot für Jungen so gut angenommen wird und auch die Anmeldungen der Mädchen nicht einbrechen ließ“, teilt er mit. In Zahlen: 40 Buben und 80 Mädchen wollen ab September die Realschule in Hohenburg besuchen. Damit ist auch hier der Andrang der Schülerinnen stärker als im Vorjahr, als sich 57 Mädchen einschrieben.

Insgesamt können nun vier statt wie im Vorjahr zwei Eingangsklassen gebildet werden. Wie genau sich die Klassen zusammensetzen werden, das steht laut Haehl aber noch nicht endgültig fest. Noch stehe auch die Option im Raum, dass eine gemischte Klasse eingerichtet werden könnte. Die endgültige Entscheidung falle nach dem Probeunterricht in dieser Woche beziehungsweise nach den anschließenden Pfingstferien.

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Den guten Zulauf sehen beide Schulleitungen als gutes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Bildungseinrichtungen. „Starke Schülerzahlen sind für einen Standort immer positiv“, sagt Roman Haehl.

Schulleiter: Kardinal Marx sagt weitere Investitionen in Stadort Hohenburg zu

Die guten Vorzeichen hatten sich offenbar auch schon bis hinauf zum „obersten Dienstherren“ des Schulträgers herumgesprochen. Haehl berichtet jedenfalls, dass er beim Patronatstag in Lenggries mit Kardinal Reinhard Marx ins Gespräch gekommen sei. Dieser habe zugesagt, „dass in den Standort Hohenburg weiter investiert wird und die Planungen zur Sanierung und Ertüchtigung in einem Grundsatzbeschluss der Ordinariatskonferenz bereits angestoßen wurden“, so Haehl. Schon jetzt laufen dem Schulleiter zufolge Arbeiten zur Errichtung von Buben-Toiletten.

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