Luxus-Reiseveranstalter wohl insolvent: Geschäftsführer sitzt in Haft, Kunden bangen um ihr Geld
Seit Monaten fordern wütende Kunden von einem Luxus-Reiseveranstalter vergeblich ihr Geld zurück. Nun wird klar: Das Unternehmen ist pleite. Ein Insolvenzverwalter wurde bestellt.
Köln – Die Pleitewelle in Deutschland erwischt einen Luxus-Reiseveranstalter. Nach den Insolvenzen einer beliebten Fast-Food-Kette in den USA und der Insolvenz von Esprit ist nun die Inspiring Travel Club Family GmbH in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Für Kunden des Reiseveranstalters ein Albtraum: Sie versuchen schon seit Monaten, ihr Geld zurückzubekommen. Darüber berichten wütende Menschen in zahlreichen Online-Foren.
Luxus-Reiseveranstalter ist wohl insolvent: Geschäftsführer der itravel Group SA in Untersuchungshaft
Doch damit nicht genug. Denn bereits vor den Zahlungsproblemen von Inspiring Travel gab es schlechte Nachrichten von dem Geschäftsführer Axel Schmiegelow der Holdinggesellschaft itravel Group SA zu vermelden. Seit Anfang April sitzt Schmiegelow in Untersuchungshaft. Darüber berichtet das Magazin Stern – nennt aber keine Gründe für die Haft des Geschäftsführers. Ob sie mit der Insolvenz zu tun hat, ist damit unklar.
Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Köln den Anwalt Philip Schober bestellt. Dem Stern sagte er, dass er erstmal prüfen werde, ob die Firma überhaupt noch genug Vermögensmasse hat, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Offiziell angemeldet ist die Insolvenz also noch nicht. Gibt es nicht genug Vermögensmasse, wird die Firma womöglich direkt liquidiert. Schon jetzt ist die Webseite von itravel deaktiviert.
Luxus-Reiseveranstalter ist pleite: Wütende Kunden wollen ihr Geld zurück
Für Kunden stellt sich nun natürlich die Frage, ob sie ihr Geld jemals wiedersehen werden. Seit vergangenen Sommer häufen sich in Reiseportalen die Beschwerden von Kunden, die eine itravel-Reise gebucht haben und trotz Vorauszahlung von mehreren tausend Euro feststellen mussten: Der Reiseveranstalter hat vor Ort nichts bezahlt. Eine Horror-Nachricht für jeden Reisenden.

Ob Kunden ihr Geld zurückbekommen werden, hängt jetzt vom weiteren Verlauf der Insolvenz ab. Da das Firmengeflecht der itravel Group recht kompliziert ist, kann es sich noch hinziehen, bis es Sicherheit gibt. Es gibt mehrere Tochtergesellschaften mit unterschiedlichen Firmensitzen – Kunden können Ansprüche aber nur bei genau der Firma geltend machen, bei der sie die Reise gebucht haben. Nicht alle Gesellschaften der itravel Group haben jedoch (schon) Insolvenz angemeldet. Insolvenzverwalter wurden bisher für die itravel Software & Services GmbH und für die Inspiring Travel Club Family GmbH bestellt.
Meine news
Was den Rechtsschutz angeht, sind die Voraussetzungen von Pauschalreisen besser als bei Individualreisen. In diesem Fall ist der Reiseveranstalter nämlich verpflichtet, sich gegen finanzielle Ausfälle abzusichern. Der Versicherer springt ein, wenn der Veranstalter zahlungsunfähig ist. Er übernimmt die Rückerstattung, wenn Reisen deshalb nicht angetreten werden können.
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