Bußgelder bringen Millionen: In welchen Städten am meisten geblitzt wird
Falschparker, Temposünder, rote Ampeln: Wer gegen Verkehrsregeln verstößt, zahlt – und spült damit ordentlich Geld in die Stadtkassen. Allein Berlin nahm im Jahr 2024 rund 112,43 Millionen Euro an Buß- und Verwarnungsgeldern ein. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des "Spiegel" hervor, die die neun größten Städte Deutschlands vergleicht.
Düsseldorf führt Ranking an
Doch bei den Pro-Kopf-Einnahmen liegt nicht die Hauptstadt vorn, sondern Düsseldorf. Mit 51,24 Euro pro Einwohnerin und Einwohner führt die NRW-Landeshauptstadt das Ranking an. Es folgen Stuttgart (45,98 Euro), Hamburg (41,83 Euro) und Köln (40,45 Euro). Berlin landet mit 28,93 Euro nur auf Platz fünf – trotz der höchsten Gesamtsumme. München fehlt in der Statistik, da dort die Ahndung von Park- und Tempoverstößen auf verschiedene Behörden verteilt ist.
Ein Grund für die hohen Beträge sind laut dem Verbraucherportal Allright die vielen festen und mobilen Blitzer – allen voran in Berlin, Stuttgart, Hamburg und Köln. Die Zahl der gemeldeten Fahrzeuge oder Pendler wurde in den Berechnungen nicht berücksichtigt.
Einnahmen blieben in 2024 stabil
Die Einnahmen aus Bußgeldern blieben 2024 in den meisten Städten stabil, wie das Magazin berichtet. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Kommunen bereits 2022, als mit der Reform des Bußgeldkatalogs zahlreiche Strafen deutlich verschärft wurden.
Trotz der hohen Summen bleibt fraglich, wie viel sie zur Verkehrssicherheit beitragen. Die Städte selbst sehen offenbar noch Handlungsbedarf: Anfang April beteiligten sich 14 Bundesländer am europaweiten „Blitzermarathon“ im Rahmen der Speedweek. Ziel der Aktion war es, das Tempoverhalten im Straßenverkehr bewusst zu machen und Unfallrisiken zu senken.
Nicht dabei: das Saarland und Berlin. Eine erste Bilanz zeigt dennoch Wirkung. Allein in Hessen, Thüringen, Bayern und Hamburg wurden in wenigen Tagen über 25.000 Tempoverstöße registriert. Die Kontrollen dauern noch bis Ende der Woche an.