Doppelausstellung in Ottobeuren zeigt Italiens schönste Seiten
Am 5. Juli 2024 öffnete das „Museum für zeitgenössische Kunst Diether Kunerth“ in Ottobeuren seine Pforten für eine eindrückliche Doppelausstellung. Im Fokus stehen Gotthard Bonell mit seiner Ausstellung „Lichtschatten – Schattenlicht“ und der Namensgeber Diether Kunerth mit „Bella Italia“.
Ottobeuren – In seiner Laudatio führte Museumsleiter Markus Albrecht durch die Werke beider Künstler.
Gotthard Bonell, geboren 1953 in Truden bei Bozen, hat sich in der internationalen Kunstszene einen Namen gemacht. Nach seiner Ausbildung an den Kunstakademien von Venedig und Mailand erhielt er 1983 ein Auslandsstipendium für Wien. Bonells Werke wurden in zahlreichen Ländern ausgestellt und befinden sich in renommierten Museen und öffentlichen Sammlungen.
In „Lichtschatten – Schattenlicht“ widmet er sich dem Zusammenspiel von Licht und Schatten in all seinen Facetten. Seine Landschaftsgemälde, wie das hier abgebildete Ölbild „Tiefe Schatten“ von 2023, faszinieren durch die stimmungsvolle Darstellung der Natur. Seine Technik ist vielseitig: Von der aufwändigen Mischtechnik aus Zeitungspapier-Collage und Seidenpapier bis hin zu großformatigen Ölgemälden zeigt er eine beeindruckende Bandbreite. Besonders hervorzuheben sind auch seine Porträts, darunter die Serie des verstorbenen Südtiroler Altbischofs Karl Golser, die eindrucksvoll die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert.
Ausgangspunkt bleibt die Landschaft, der konkrete Gegenstand. „Ich brauche das Thema“, betont Bonell und vergleicht seinen malerischen Zugang mit dem Komponieren, bei dem ein Leitthema ein Musikstück charakterisieren kann: „Ich male anhand einer Handlung oder Erzählung, doch Malerei ist immer abstrakt, bei der Umsetzung denke ich an die Form, an die Linie. Ich male nie illustrativ.“ Im Bild „Was übrigbleibt“ macht er darauf aufmerksam, wie gefährdet die Natur ist, z.B. wenn Menschen die Berge vermüllen. Auch Jahre später überarbeitet Bonell seine Bilder, wenn er merkt, dass ein Werk noch nicht vollendet ist. Eine Herangehensweise, die ihn mit Diether Kunerth verbindet.
Bella Italia von Diether Kunerth
Diether Kunerth widmet sich mit seinem Ausstellungsbeitrag „Bella Italia“ dem Sehnsuchtsland vieler Deutschen. Seine Arbeiten zeigen seine Liebe zur italienischen Landschaft und Kultur. Besonders bemerkenswert sind die Darstellungen von Badenden und Wasser, die in fließenden Formen und kraftvollen Farben die Schönheit und Harmonie des Wassers einfangen. Ku nerth hat das Wasser vielfach thematisiert: z.B. Wasserfälle im Allgäu oder die Kalksinterterrassen von Pamukkale. Auch in dieser Ausstellung wird Kunerths Technik des Land-Light-Paintings einbezogen, bei der er in der Natur auf große, durchsichtige Folien malt und diese im Kontext zur umgebenden Landschaft fotografisch festhält.
Eine gelungene Form des Upcyclings zeigen Übermalungen, bei denen er alte gerahmte Bilder überarbeitet und ihnen damit neue Identität verleiht.
Ausstellungszeitraum
Die Ausstellungen von Gotthard Bonell und Diether Kunerth im „Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“ läuft bis zum 6. Oktober 2024 und ermöglichen einen Einblick in die facettenreiche Welt der zeitgenössischen Kunst. Während Bonell das Zusammenspiel von Licht und Schatten meisterhaft in Szene setzt, entführt Kunerth die Besucher in das idyllische Italien und zeigt die Vielfalt seiner künstlerischen Techniken.
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Geöffnet ist das Museum für Zeitgenössische Kunst Dienstag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Weitere Informationen wie etwa anstehende Veranstaltungen im Museum sind auf der Homepage ersichtlich.
mk
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