Neuer Namenstrend: US-Paare geben ihren Töchtern Rentner-Namen
Babynamen sind eine wichtige Entscheidung. Die Auswahl ist vielfältig und einmal gewählt bleiben sie für immer. Ein neuer Trend aus den USA macht die Wahl noch skurriler.
Lesebrille, ein ergrauter Schnauzer und eine beginnende Glatze – das ist der Senioren-Vibe, den viele werdende Eltern aktuell ganz toll finden. Zumindest wenn man danach geht, wie sie ihre Kinder nennen. In den USA erobert ein neuer Trend für Vornamen die sozialen Medien, vor allem in „Mom-Foren“ und auf Portalen, auf denen junge Paare unterwegs sind: Babys werden immer häufiger nach den Vätern der besten Freunde benannt – vor allem Mädchen.
Nach Vätern benannt: US-Paare geben ihren Töchtern Männernamen
Es gibt immer mehr kleine Mädchen in den USA, die typische Männernamen wie Dylan oder Frankie tragen. Der Grund: Spitznamen für alte Männer sind der letzte Schrei bei werdenden Müttern und Vätern, die sich darauf vorbereiten, im Jahr 2025 Töchter willkommen zu heißen. Der Babytrend geht auch unter dem Namen „My Best Friend‘s Dad‘s Name“ daher und bedeutet einfach nur, dass immer mehr Paare ihren kleinen Töchtern die Namen der Väter ihrer Freunde geben oder generell Namen, die eher für das männliche Geschlecht gedacht sind.
Colleen Slagen, Beraterin für Babynamen, prognostizierte in einem kürzlich erschienenen Bericht laut Nypost.com, dass sich dieser Trend noch weiter verbreiten könnte. Die Expertin hat sich mit dem britischen Kinderausstatter JoJo Maman Bébé zusammengetan, um die beliebtesten Namen der Gen-Beta zu ermitteln – also Babys, die zwischen 2025 und 2039 geboren werden: „Ich denke, wir werden sehen, dass traditionellere männliche Namen für Mädchen wie Drew, Noah und Dylan gewählt werden.“
Expertin vermutet: Immer mehr Mädchen werden Jungennamen bekommen
Auf Instagram stellt Colleen Slagen auch regelmäßig mögliche Babynamen vor und spricht darüber, wie sie verwendet werden können – etwa, dass man aus Bill Billie machen könnte, aus Frank Frankie oder aus Mike Mikey. Somit würden die Namen auch für Mädchen funktionieren. „Früher bekam ich viele Anfragen nach geschlechtsneutralen Namen, die weiblich sind. Jetzt bekomme ich aber immer mehr Anfragen nach echten ‚Jungennamen‘ für Mädchen. Der größte Trend, den ich für 2025 sehe, sind die Namen, die ich ‚My Best Friend‘s Dad‘ nenne: Scottie, Tommie, Markie, Mickey und Billie.“
Doch nicht alle altbewährten Babynamen werden auf lange Sicht überleben, so Slagen: „Viele Namen, die wir als Boomer- und Millennial-Namen bezeichnen würden, sind vom Aussterben bedroht.“ Dazu sollen zum Beispiel Linda, Kathy, Karen, Gary oder Bob gehören. Und: „Das Gleiche gilt für Millennial-Namen wie Tiffany, Caitlin, Courtney, Greg und Jeff.“
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An den Kommentaren und Reaktionen unter Colleens Videos sieht man eindeutig, dass sich der Trend großer Beliebtheit erfreut. „Ich finde Linden für ein Mädchen wirklich schön (Lindy)“, schreibt ein User. Ein anderer berichtet: „Wir haben unsere Tochter Jeremy Jacqueline (Spitzname Remy) genannt.“ Ein dritter schreibt: „Kyle, Michel (Michael), ich liebe auch Brady, Dane, Declan für Mädchen.“
Namenstrend aus den USA: Jungennamen für Mädchen in Deutschland eher unwahrscheinlich
So beliebt der Babynamen-Trend in den USA auch zu sein scheint, nach Deutschland wird er wohl in naher Zukunft nicht herüberschwappen. Zwar schleichen sich in die beliebten Vornamen hierzulande auch englische Namen ein, allerdings werden sie noch immer überwiegend für das Geschlecht ausgewählt, für das sie ursprünglich bestimmt waren. Laut Beliebte-vornamen.de sollen für das Jahr 2025 in Deutschland die Namen Emilia, Lina, Luna, Mia, Malia, Leni, Ida, Hailey, Lia und Sophia beliebt sein. Bei Jungennamen stehen dagegen Matteo, Finn, Noah, Luca, Henry, Paul, Theo, Leon, Emilio und Liam hoch im Kurs.
Das zumindest sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Vornamenexperte und Diplom-Wirtschaftsinformatiker Knud Bielefeld, die im Mai 2024 ausgewertet wurde. Laut dieser Studie sollen sich vor allem weniger deutsch-klingende Namen wie Malia oder Hailey auf dem Aufwärtstrend befinden. Wie beliebt welche Vornamen bei werdenden Eltern tatsächlich sind, wird sich aber wohl erst 2025 endgültig zeigen.