Windräder im Höhenkirchner Forst werden sich ohne Klimakiller-Gas drehen
Bisher läuft alles rund bei Planung des Windparks im Höhenkirchner Forst. Und eine große Sorge konnte auch ausgeräumt werden.
Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der drei Windkraftanlagen im Höhenkirchner Forst schreiten planmäßig voran. „Wir liegen im Zeitplan“, teilte Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) jetzt im Umweltausschuss der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit – und konnte in diesem Zusammenhang auch mit anderen guten Nachrichten aufwarten.
Anlagen SF6-frei
Nach Auskunft der Rathauschefin hat die zuständige Behörde inzwischen die SF6-freien Schaltanlagen der Firma Siemens zur Verwendung freigegeben. Sie werden nun von der Firma Enercon, die die Anlagen im Höhenkirchner Forst errichtet, für einen Aufpreis von 10 600 Euro pro Schaltanlage in die Windräder eingebaut. Wie berichtet, hatte es kritische Nachfragen im Gemeinderat gegeben, weil laut einem Beschluss des Umweltausschusses der kleine Windpark ohne das klimaschädliche Schwefelhexalfluorid (SF6) errichtet werden sollte, doch wie sich erst im Nachhinein herausstellte, dafür noch die rechtlichen Voraussetzungen gefehlt hatten. Dieser Hürde ist nun genommen. „Damit haben wir nicht nur die Übergabestationen vorbildlich SF6-frei, sondern auch direkt die Windräder“, betonte Konwitschny. Zur Zufriedenheit von Otto Bußjäger (UB) und Roland Spingler (CSU), die sich beide für SF6-freien Anlagen starkgemacht hatten. Auch die geplanten Windräder im Hofoldinger Forst würden SF6-frei errichtet, so die Bürgermeisterin.
Der Zeitplan
Ein Großteil der nötigen Baumfällungen sind laut Konwitschny abgeschlossen. Aus Rücksichtnahme auf die sich noch im Winterschlaf befindliche und unter besonderem Schutz stehende Haselmaus werden die Wurzelstöcke erst ab Mai gerodet. Dies und die Erdbauarbeiten werden sich bis August hinziehen. Im September soll damit begonnen werden, das Fundament zu legen, im November der Turmbau starten. Zwischen März und August 2025 sollen die Großkomponenten wie Rotorblätter, Getriebe und Generator angeliefert und die Endmontage der Windkraftanlagen erfolgen.

Wann was gebaut wird, werde genau mit den Verantwortlichen für den Windpark im Hofoldinger Forst abgestimmt, betont Konwitschny. Schließlich würden dort die gleichen Windräder der Firma Enercon gebaut. Die Anlieferung der Bauteile erfolgt über die Autobahn zuerst in den Hofoldinger Forst. Vom Hofoldinger Forst zieht der Bautrupp dann weiter Richtung Höhenkirchner Forst. „So werden alle Windräder eins nach dem anderen aufgestellt“, erläuterte Konwitschny. Den Hofoldinger Forst würden die Lkw über den Harthauser Kreisel anfahren. Im August 2025 könnten die Windräder in Betrieb gehen, nach einer Testphase sollte dann bis Ende 2025 alle Windräder voll funktionstüchtig sein und Strom erzeugen.
Klage gegen Projekt
Der Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität hat – wie in vielen anderen Fällen auch – gegen das Windkraft-Projekt im Höhenkirchner Forst Klage beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt. Das die Gemeinde beratende Anwaltsbüro sieht laut Konwitschny aber keine Anhaltspunkte für einen möglichen Erfolg der Windkraft-Gegner. Konwitschny: „Sie sind eigentlich jedes Mal unterlegen.“