Klimakiller-Gas in Windrädern im Höhenkirchner Forst?
Wird bei den im Höhenkirchner Forst geplanten drei Windrädern das klimaschädliche Gas Schwefelhexalfluorid (SF6) verwendet? Die CSU-Fraktion fordert eine Aufklärung.
Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Die CSU-Fraktion fordert vom Geschäftsführer der Bürgerwind Höhenkirchner Forst GmbH & Co. KG, Robert Sing, Aufklärung in Sachen Windkraftanlagen. Sing solle im nächsten Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss berichten, ob bei den im Höhenkirchner Forst geplanten drei Windräder das klimaschädliche Gas Schwefelhexalfluorid (SF6) verwendet wird oder nicht. Das hat der CSU-Fraktionsvorsitzende Roland Spingler Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) im Gemeinderat mitgeteilt.
Keine Freigabe für den deutschen Markt
Wie berichtet, hatte der Umwelt-, Energie-, und Verkehrsausschuss im Herbst 2022 beschlossen, dass die Windkraftanlagen im Höhenkirchner Forst ohne SF6 gebaut werden sollen. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, gibt es für Windräder mit SF6-freien Schaltanlagen aber noch überhaupt keine Freigabe für den deutschen Markt. Diese Aussage hat nicht nur bei Spingler, der dem Windkraft-Projekt im heimischen Forst kritisch gegenüber steht, für Irritationen gesorgt. Auch Windrad-Befürworter Otto Bußjäger von den Unabhängigen Bürgern, der das SF6-Problem vor rund eineinhalb Jahren auf den Tisch brachte, will den damaligen Beschluss der Gemeinderäte von der Verwaltung auch wirklich umgesetzt sehen.
Übergabestationen definitiv SF6-frei
Wie Konwitschny jetzt im Gemeinderat betonte, seien die beim Betrieb der Anlagen notwendigen Übergabestationen definitiv SF6-frei. Genau dort sei das Risiko am größten, dass etwas von dem Gas austrete. Noch nicht „hundertprozentig sicher“ sei, dass man auch in den Gondeln der Windkraftanlagen ohne Schwefelhexalfluorid auskomme. „Aber wir gehen davon aus, dass die notwendigen Genehmigungen vor den Zulassungen erfolgen“, sagte die Bürgermeisterin.
Nur Windkraftanlagen ohne Getriebeöl erlaubt
Die Anlagen, die die Firma Emerson im Höhenkirchner Forst bauen werde, seien auf dem neuesten Stand der Technik, so Konwitschny weiter. Es gebe auch keine anderen Firmen, die Windkraftanlagen ohne SF6 anböten, die eine solche Höhe und eine solche Leistung hätten. Sie erinnerte daran, dass man, weil es sich um einen Standort im Wald handele, eben nur Windkraftanlagen ohne Getriebeöl errichten dürfe. Die Ausführungen Sings in der damaligen Umweltausschusssitzung hätten etwas anderes suggeriert, entgegnete Spingler. Sing hätte damals im Ausschuss gesagt, der Bau von Windkraftanlagen ohne SF6 sei kein Problem.