US-Institut hält russischen Angriff auf Kupjansk für möglich: Doch Experte gibt Entwarnung für Charkiw

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Ein amerikanisches Institut erwartet einen Angriff von Putins Truppen auf die Stadt Kupjansk. Für Charkiw ist diese Gefahr laut einem Experten gering. Der News-Ticker.

  • Angriffsgefahr für Kupjansk: US-Institut warnt vor neuer Attacke durch Russland
  • Russische Truppen an ukrainischer Grenze: Experte hält Angriff auf Charkiw für unwahrscheinlich
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Moskau/Kiew – Der Ukraine-Krieg nähert sich dem Beginn des dritten Kriegsjahres. In den letzten Monaten ist der Frontverlauf zwischen der ukrainischen Armee und den Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin großteils unverändert geblieben. Nun könnte aber der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) zufolge neue Dynamik in das Kriegsgeschehen kommen.

Angriffsgefahr für Kupjansk: US-Institut warnt vor neuer Attacke durch Russland

Laut dem ISW könnten russische Truppen ihre Bemühungen zur Einnahme der ostukrainischen Stadt Kupjansk im Oblast Charkiw intensivieren. Die Kampfeinheiten dort sind demnach weniger stark „degradiert“ als in anderen Teilen der Ostukraine. Auch ukrainische Beamte hätten betont, dass Russland sowohl Kupjansk als auch Borowa im Süden einnehmen will. Dem ISW zufolge würde eine russische Einnahme dieser Städte die ukrainische Armee vom linken Ufer des Oskil-Flusses drängen und so zukünftige russische Offensiven in der Region ermöglichen.

Das bedeute allerdings nicht, so das ISW, dass eine groß angelegte Offensive entlang der gesamten Linie zwischen Kupjansk und Lyman im Oblast Donetsk bevorstehe. Auch ukrainische Beamte hätten nicht von einem plötzlichen und großen Aufmarsch russischer Truppen entlang der Kupjansk-Linie berichtet, die auf eine größere Offensive deuten würde.

Russische Truppen an ukrainischer Grenze: Experte hält Angriff auf Charkiw für unwahrscheinlich

Unter Berufung auf eine anonyme Quelle im ukrainischen Militär hat die britische Zeitung The Telegraph zuletzt berichtet, russische Truppen würden sich auf eine neue Offensive in der Nähe von Charkiw vorbereiten, die schon am 15. Januar starten könnte. Auch Kupjansk liegt in Charkiw, im Osten der gleichnamigen Hauptstadt des Oblast. Laut dem ISW teilten ukrainische Militärs und Verwalter aus dem Oblast Charkiw jedoch mit, entgegen der Behauptungen der Zeitung habe man keine Änderung an den russischen Einheiten in der Region festgestellt.

Entwarnung gab auch der ukrainische Militärexperte Alexander Kovalenko. Um die Gefahr für Charkiw festzustellen, müsse man auf die russische Truppenzusammensetzung an der Grenze zur Ukraine analysieren, schrieb er in seinem Kanal im Kurznachrichtendienst Telegram. Die Haupteintrittspunkte seien dabei Brjansk, Belgorod und Kursk. Die Gesamtstärke der Truppen dort liege bei etwa 27.000 Soldaten. Nur in Belgorod gebe es 11.500 Soldaten, so Kovalenko. Er verwies auf die hervorragende Befestigung von Charkiw und gab an, dass Russland für eine Invasion mindestens 60.000 Soldaten in Belgorod benötige. Schließlich habe die russische Armee mit 45.000 Soldaten nicht einmal die kleine Stadt Awdijiwka im Osten einnehmen können. Die Zahl der Soldaten in Belgorod leise und schnell zu erhöhen, sei außerdem „unrealistisch“. (bb)

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