Nach tödlichem Schuss am Film-Set: Baldwin hatte „keine Kontrolle“ über sich selbst

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Alec Baldwin 2021 am Set des Western-Films „Rust“. (Archivbild) © Santa Fe County Sheriff's Office/dpa

Im Oktober 2021 traf eine Kugel aus der Waffe von Alec Baldwin eine Kamerafrau und verletzte sie tödlich. Der Schauspieler soll sich am Set seltsam verhalten haben.

Santa Fe – Der tödliche Schuss am Set des Western „Rust“ im Oktober 2021 erschütterte die Film-Welt. Aus der Waffe von Hollywoodstar Alec Baldwin löste sich eine Kugel und traf die Kamerafrau Halyna Hutchins. Dem US-Schauspieler wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Nun äußerte sich die Staatsanwaltschaft zu weiteren Details.

Tödliche Schüsse im Film-Set: „Herr Baldwin schrie und beschimpfte häufig sich selbst“

In einer am Montag (8. April) veröffentlichten Gerichtsakte heißt es, der Schauspieler, der seine Verantwortung abgestritten hat, habe am Set „keine Kontrolle“ über sich selbst gehabt. „Herr Baldwin schrie und beschimpfte häufig sich selbst, Crewmitglieder oder niemanden, und das ohne einen bestimmten Grund“, schrieb Staatsanwältin Kari Morrissey.

„Herr Baldwins Verhalten am Set von ‚Rust‘ zu beobachten, bedeutet, Zeuge eines Mannes zu werden, der absolut keine Kontrolle über seine eigenen Emotionen hat und sich absolut keine Gedanken darüber macht, wie sich sein Verhalten auf die Menschen um ihn herum auswirkt.“ Zeugen hätten ausgesagt, dass „genau dieses Verhalten zu Sicherheitsbeeinträchtigungen am Set beigetragen hat“.

Morrissey schrieb, Baldwin habe sich in Interviews und bei Medienauftritten in Bezug auf den Schuss immer wieder selbst widersprochen. „Jedes Mal, wenn Herr Baldwin sprach, kam eine andere Version der Ereignisse aus seinem Mund, und seine späteren Aussagen widersprachen seinen früheren Aussagen.“

Kamerafrau stirbt nach Schuss, Regisseur wird verletzt

Im Januar ist Alec Baldwin im Fall des tödlichen Schusses auf die Kamerafrau beim Dreh des Low-Budget-Western „Rust“ im Oktober 2021 angeklagt worden. Der 65-Jährige hat auf nicht schuldig plädiert. Bei einem Schuldspruch droht ihm eine Gefängnisstrafe von bis zu 18 Monaten.

Auch Regisseur Joel Souza wurde durch dieselbe Kugel aus der Waffe Baldwins schwer verletzt. Der Colt war mit einer echten Kugel geladen worden. Der Fall hatte Hollywood erschüttert und eine Debatte über die Sicherheit bei Dreharbeiten mit Waffen angestoßen.

In dem Fall wurde auch die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und im vergangenen Monat für schuldig befunden. Das Strafmaß wird voraussichtlich in der kommenden Woche festgelegt. (asc/afp)

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