Mehr als nur morgendliche Übelkeit - Symptome von Hyperemesis gravidarum: Mehr als nur Schwangerschaftsübelkeit
Übersicht der Symptome von Hyperemesis gravidarum
- Andauernde Übelkeit: Eine anhaltende, intensive Übelkeit, die nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag über besteht.
- Häufiges Erbrechen: Mehr als fünfmaliges Erbrechen innerhalb von 24 Stunden.
- Gewichtsverlust: Signifikanter Gewichtsverlust von über 5 % des Körpergewichts vor der Schwangerschaft.
- Dehydratation: Anzeichen wie starkes Durstgefühl, trockene Schleimhäute, stehende Hautfalten, Schwäche und verringerte Urinausscheidung.
- Elektrolytstörungen: Ungleichgewichte im Elektrolythaushalt durch anhaltendes Erbrechen.
- Ketose: Ansammlung von Ketonkörpern im Blut und Urin als Resultat des vermehrten Fettabbaus zur Energiegewinnung.
- Kreislaufprobleme: Symptome wie Schwindel, Tachykardie und Synkopen aufgrund von Flüssigkeitsdefizit und Elektrolytstörungen.
- Kopfschmerzen: Häufig auftretende Kopfschmerzen, die durch die körperliche Belastung und den Flüssigkeitsmangel verursacht werden können.
- Leberfunktionsstörungen: In seltenen Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion kommen.
Andauernde Übelkeit
Hyperemesis gravidarum ist eine schwere Erkrankung, die mit persistierender Übelkeit einhergeht. Diese Symptomatik unterscheidet sich deutlich von der üblichen Schwangerschaftsübelkeit, da sie oft anhaltend auftritt und die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme stark einschränken kann. Es handelt sich um eine dauerhafte Übelkeit, die die betroffenen Frauen den ganzen Tag über plagt. Gängige Maßnahmen wie der Verzehr kleiner Mahlzeiten oder das Meiden von Gerüchen und Lebensmitteln, die die Übelkeit verschlimmern könnten, erweisen sich oft als wirkungslos. Die andauernde Übelkeit kann die Lebensführung der Frauen erheblich beeinträchtigen und erfordert daher eine fachgerechte Behandlung.
Häufiges Erbrechen
Das wiederholte Erbrechen ist ein Hauptmerkmal von Hyperemesis gravidarum und bedeutet eine erhebliche physische und psychische Belastung. Mehr als fünfmaliges Erbrechen innerhalb von 24 Stunden ist nicht ungewöhnlich und kann die Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung extrem erschweren. Im Unterschied zu sporadischem Erbrechen, wie es viele Schwangere erleben, ist das Erbrechen bei dieser Erkrankung anhaltend und heftig. Neben dem häufigen Erbrechen können auch andere körperliche Symptome wie Sodbrennen oder Bauchschmerzen infolge der konstanten Reizung des Magen-Darm-Trakts auftreten.
Gewichtsverlust
Ein signifikanter Gewichtsverlust von über 5 % des Körpergewichts vor der Schwangerschaft ist ein weiteres Anzeichen für Hyperemesis gravidarum. Dieser Gewichtsverlust resultiert aus der fortwährenden Unfähigkeit, Nahrung und Flüssigkeit zu behalten, und dem damit einhergehenden Verlust essenzieller Nährstoffe und Kalorien. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Schwangeren und die Entwicklung des Fötus haben. Betroffene Frauen benötigen deshalb umgehend eine umfassende medizinische Versorgung, um den Gewichtsverlust zu stoppen und zu gewährleisten, dass sie und ihr Kind ausreichend versorgt werden. Bei Frauen mit anhaltender Hyperemesis gravidarum kommt es statistisch häufiger zu einer Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche und es kann ein verringertes Geburtsgewicht des Kindes auftreten.
Dehydratation
Dehydratation ist ein weiteres ernst zu nehmendes Symptom, das durch das exzessive Erbrechen und den damit verbundenen Flüssigkeitsverlust bei Hyperemesis gravidarum hervorgerufen wird. Typische Anzeichen einer Dehydratation sind starkes Durstgefühl, trockene Schleimhäute, stehendbleibende Hautfalten und eine verringerte Urinproduktion. Unbehandelt kann es bis hin zu Organfunktionsstörungen wie Bewusstseinseintrübung, Leberfunktionsstörungen oder Nierenversagen führen. Eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und medizinische Überwachung sind daher essenziell, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen.
Elektrolytstörungen
Durch das anhaltende Erbrechen bei Hyperemesis gravidarum kann es zu einem Ungleichgewicht der Elektrolyte im Körper kommen. Diese Störungen entstehen, weil durch das Erbrechen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch lebenswichtige Mineralstoffe verloren gehen. Symptome von Elektrolytstörungen können Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Schwächegefühle und in schweren Fällen Benommenheit, Krampfanfälle bis hin zum Koma sein. Die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Elektrolythaushalts durch intravenöse Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr sind entscheidende Schritte in der Behandlung.
Ketose
Eine Ketose entsteht als Reaktion des Körpers auf den Energiemangel aufgrund der unzureichenden Nahrungszufuhr bei Hyperemesis gravidarum. Der Körper greift auf die Fettreserven zurück, um Energie zu generieren, was zur Bildung von Ketonkörpern führt, die dann im Blut und Urin nachweisbar sind. Ein fruchtiger Atemgeruch ist ein Indiz für Ketose. Eine sorgfältige medizinische Überwachung und die Behebung des Nährstoffmangels bis in seltenen Fällen hin zu einer intravenösen künstlichen Ernährungkann notwendig werden, um die normale Stoffwechsellage wiederherzustellen. Die Kontrolle des Urins auf Ketonkörper (Ketonurie) wird zur Diagnosestellung wie auch bei Verlaufskontrollen durchgeführt, um festzustellen, ob sich der Körper (noch) in einem "Hungerstoffwechsel" befindet und körpereigene Fettreserven abbaut oder genügend Nährstoffe durch die Nahrungszufuhr erhält.
Kreislaufprobleme
Kreislaufprobleme sind oft mit Hyperemesis gravidarum assoziiert, da Dehydratation und Elektrolytstörungen das kardiovaskuläre System beeinträchtigen können. Symptome wie Schwindel, Schwäche, erhöhter Puls und Ohnmacht erfordern eine medizinische Therapie, um nicht nur Folgen wie Stürze und Unfälle, sondern auch eine Minderdurchblutung der Organe sowie auch der Plazenta zu verhindern, mit potenzieller Minderversorgung des Kindes.
Kreislaufprobleme
Kreislaufprobleme sind oft mit Hyperemesis gravidarum assoziiert, da Dehydratation und Elektrolytstörungen das kardiovaskuläre System beeinträchtigen können. Symptome wie Schwindel, erhöhter Puls und Ohnmacht erfordern eine umgehende medizinische Intervention, um schwerere Konsequenzen wie dauerhafte Herzschäden oder Bewusstseinsstörungen abzuwenden.
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind ein weiteres Symptom von Hyperemesis gravidarum, das durch die Kombination aus Dehydratation, Stress und Elektrolytungleichgewicht hervorgerufen werden kann. Anhaltende Kopfschmerzen können die Lebensqualität der Frauen erheblich beeinträchtigen und erfordern häufig den Einsatz schmerzlindernder Strategien sowie Ausgleich des Flüssigkeitsdefizites.
Leberfunktionsstörungen
In seltenen Fällen kann die extreme Belastung durch Hyperemesis gravidarum zu Leberfunktionsstörungen und Gelbsucht (Ikterus) führen. Eine sorgfältige Überwachung der Leberwerte ist notwendig, um das Ausmaß der Beeinträchtigung festzustellen und geeignete Behandlungsschritte einzuleiten.