Traditioneller Wursthersteller ist insolvent – alle Mitarbeiter müssen gehen

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Traditioneller Wursthersteller ist insolvent – alle Mitarbeiter müssen gehen

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Ein Wurstwarenhersteller ist pleite. Im Insolvenzverfahren konnte kein Investor gefunden werden. Nach 135 Jahren schließt das Traditionsunternehmen seine Türen.

Bautzen – Der Wurst- und Fleischwarenproduzent Meisters in Bautzen schließt Ende April. „Es konnte leider keine Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden“, teilte Insolvenzverwalter Henry Girbig mit. Die Betriebsschließung sei damit unausweichlich. Für die zuletzt 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestehe die Möglichkeit, von lokalen Mitbewerbern übernommen zu werden. Der Werksverkauf soll den Angaben zufolge noch bis Ende Mai weitergehen. Die Firma bestand seit dem Jahr 1890.

Insolvenz bei Meisters hatte mehrere Gründe

Die Krise bei Meisters hatte mehrere Ursachen. Der Betrieb sah sich mit steigenden Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffe konfrontiert. Er wurde zudem durch den Wegfall der Energiepreisbremse sowie fehlgeschlagene Verhandlungen mit seinen Versorgern stark beeinträchtigt. Probleme an der Elektroanlage führten zudem zu einer einwöchigen Produktionsunterbrechung. Darüber hinaus belasteten die instabile Marktentwicklung sowie die Kaufzurückhaltung der Verbraucher das Unternehmen.

Erschwerend kamen die Erhöhung der CO₂-Steuer und der Wegfall von Exportgeschäften mit Vietnam und Dänemark aufgrund eines Maul- und Klauenseuchenfalls bei einem Lieferanten hinzu. Wegen der Überkapazität am Markt, hoher Preise und der entsprechenden Zurückhaltung möglicher Investoren sei es aber nicht gelungen, einen Übernehmer zu finden, teilte der Insolvenzverwalter mit. Die Insolvenz reiht sich in eine Reihe von Firmenpleiten von Wurst-und Fleischproduzenten ein.

Insolvenz nach 135 Jahren Firmengeschichte

Die sächsische Wurstmanufaktur wurde 2020 gegründet, ihre Anfänge lassen sich allerdings bis in das Jahr 1890 zurückverfolgen. Produziert wurde Feinkost sowie Wurst- und Fleischwaren für Discounter, Groß- und Einzelhändler vor allem in Ostdeutschland wie Edeka, Globus, Norma, Selgros, Rewe und Kaufland. Das Sortiment bestand aus Brüh-, Koch- und Rohwurst sowie Rohschinken aus Schwein, Rind und Geflügel.

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