Tod von Papst Franziskus: Letzte Wochen seines Lebens zeigen Parallelen zu Papst Johannes Paul II.
Papst Franziskus starb am Ostermontag. Nicht nur sein letzter Auftritt erinnert an Johannes Paul II., einen seiner Vorgänger als Pontifex.
Rom – Der Tod von Papst Franziskus schockte Millionen Gläubige weltweit. Zwar war der Gesundheitszustand des verstorbenen Oberhaupts der katholischen Kirche in den letzten Tagen und Wochen seines Lebens besorgniserregend. Sein Tod kam einen Tag nach seinem Auftritt während der traditionellen Ostermesse auf dem Petersplatz in Rom aber doch etwas überraschend. Schließlich hatte der Umstand, dass Papst Franziskus den Ostersegen vor Zehntausenden Gläubigen verkünden konnte, bei vielen Menschen Hoffnung auf Besserung geweckt.
Tod von Papst Franziskus am Ostermontag: Auch Johannes Paul II. hatte letzten Auftritt am Ostersonntag
Doch es sollte sein letzter vollständiger Tag auf dieser Welt sein. Am Vormittag des Ostermontags musste der Vatikan den Tod des Pontifex im Alter von 88 Jahren bekanntgeben. Die Trauer ist weltweit groß – nicht nur unter den Katholiken. Schließlich war Franziskus mehr als zwölf Jahre im Amt. Dennoch reichte er nicht annähernd an Johannes Paul II. heran, der mittlerweile heiliggesprochene Pole führte die Kirche mehr als 26 Jahre. Die letzten Auftritte der beiden Päpste weisen überraschende Parallelen auf. Beide fanden am wichtigsten Fest der Christenheit statt: an Ostern, dem Fest der Auferstehung Christi.
Franziskus‘ direkter Vorgänger Benedikt XVI. – möglicherweise bald nicht mehr der einzige deutsche Papst – zog sich hingegen mit 85 Jahren freiwillig vom Heiligen Stuhl zurück und trat bis zu seinem Tod fast zehn Jahre später kaum noch öffentlich auf. Die anderen beiden Päpste dieses Jahrtausends zeigten sich zuletzt sichtlich geschwächt an einem Ostersonntag, um der Menge Zuversicht zu spenden.
Johannes Paul II., bürgerlich Karol Wojtyla, starb sechs Tage nach seinem letzten Auftritt im Alter von 84 Jahren. In den Wochen zuvor war er mehrfach in die Klinik eingeliefert worden und kehrte erst wenige Tage vor Ostern in den Vatikan zurück. Der Ostermesse konnte er nicht beiwohnen und wurde von Helfern im Apostolischen Palast ans Fenster geschoben. Nachdem er mit der Hand das Kreuz nachgezeichnet hatte, versagte ihm beim Ostersegen die Stimme.
Papst Franziskus gestorben: Er verkündete noch ein letztes Mal am Petersplatz den Ostersegen „Urbi et orbi“
Auch Franziskus verbrachte einige Wochen vor Ostern viele Tage im Gemelli-Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand erlaubte, wie bei Johannes Paul II., keine Teilnahme an der Ostermesse. Er zeigte sich daraufhin im Rollstuhl auf der Mittelloggia des Petersdoms. Den 35.000 Menschen unter ihm rief Jorge Mario Bergoglio, wie er bürgerlich hieß, zu: „Liebe Brüder und Schwestern, frohe Ostern.“
Die Osterbotschaft wurde jedoch von einem Geistlichen verlesen. Dann ergriff Franziskus noch einmal das Wort und spendete den Segen: „Urbi et orbi.“ Zum Abschluss fuhr der erste lateinamerikanische Papst mit dem Papamobil über den Platz – es war quasi sein Abschied. Nicht einmal 24 Stunden später verstarb Franziskus. Am 7. Mai startet mit dem Konklave die Wahl nach dem Nachfolger von Papst Franziskus.
Obwohl sich die letzten Auftritte der beiden Päpste ähneln, gibt es einen großen Unterschied bei der letzten Ruhestätte. Johannes Paul II. wurde im Petersdom beigesetzt, während Franziskus die Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom wählte. Im Gegensatz zu seinem Vor-Vorgänger und auch Benedikt XVI. wird er den Vatikan also für immer verlassen – zugunsten seiner Lieblingskirche. (kh/mg mit dpa)