Stellenabbau bei Autozulieferer in Bayern: 420 Jobs gestrichen

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Der Autozulieferer Preh hat Stellen abgebaut (Symbolbild). © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Automobilindustrie schwächelt, die US-Zollpolitik sorgt für Unsicherheiten. Ein Autozulieferer aus Bayern musste hunderte Stellen streichen.

Bad Neustadt - Von der allgemeinen Krise in der Automobilindustrie bleibt auch der Zulieferer Preh GmbH aus Bayern nicht verschont. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bad Neustadt wurde im Geschäftsjahr 2024 dadurch in seiner Entwicklung gebremst. Es erzielte einen Umsatz von rund 1,53 Milliarden Euro und damit gut neun Prozent weniger als im Vorjahr (1,69 Milliarden).

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Automobilzulieferer Preh streicht 420 Stellen – Abbau am Hauptsitz in Bad Neustadt

Um die Situation zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, wurde im Sommer 2024 ein umfangreiches Strukturierungsprogramm auf den Weg gebracht. Dabei ist der Abbau von 420 Stellen am Hauptsitz vorgesehen, wie bereits im vergangenen Juni mitgeteilt wurde. Preh-CEO Zhengxin „Charlie“ Cai rechnet auch für 2025 mit schwierigen Rahmenbedingungen. Grund sind die anhaltende Schwäche der Automobilindustrie sowie Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik.

„Die Zahl der Mitarbeiter in Bad Neustadt lag Ende 2024 bei 1.585 Beschäftigten gegenüber 1.745 im Jahr 2023. Ein Großteil des Arbeitsplatzabbaus konnte über ein Freiwilligenprogramm (300 Mitarbeiter) erreicht werden, wobei ein Teil von ihnen das Unternehmen bereits bis Ende 2024 verlassen hat“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens. 70 Stellen wurden außerdem über natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen abgebaut. Mit betriebsbedingten Kündigungen von circa 50 Mitarbeitern im laufenden Monat endet das Abbauprogramm der insgesamt 420 Stellen.

„Hinter unseren Planungen zurückgeblieben“: Autozulieferer aus Bayern entlässt Mitarbeiter

„Der Start in das Geschäftsjahr 2025 ist hinter unseren Planungen zurückgeblieben“, sagt Charlie Cai. „Allerdings haben wir zuletzt auch erhebliches Neugeschäft gewonnen. Gerade in einer solchen Branchenkrise macht das einmal mehr deutlich, dass die Technologien von Preh für eine starke Marktposition sorgen.“

Das erste Quartal 2025 verlief in den verschiedenen Produktbereichen unterschiedliche. Das HMI-Geschäft hat sich vergleichsweise robust entwickelt, der Markt für E-Mobility-Produkte erholt sich dagegen nur langsam. Um den Herausforderungen zu begegnen, hat das Unternehmen ein Maßnahmenprogramm zur Optimierung des Produktentwicklungsprozesses gestartet.

„Wir werden unsere Hausaufgaben in Bezug auf Kostendisziplin und Agilität machen, aber die Weltwirtschaft sieht sich mit beispiellosen Zollhemmnissen aus den USA konfrontiert und es ist schwierig, deren tatsächliche Auswirkungen auf uns vorherzusehen. Grundsätzlich hat Preh auf der Basis unserer ausgezeichneten Kundenbeziehungen eine gute Perspektive. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass wir im letzten Jahr neue Aufträge im Wert von weit über 2 Mrd. € TTO (Gesamtumsatz während der Produktlebensdauer) gewinnen konnten. Dies sichert unser mittelfristiges Wachstum - vorausgesetzt, der Automobilmarkt stabilisiert sich wieder“, sagte CEO Cai zum laufenden Jahr. (kam)

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