Neue Mittelschule Holzkirchen: Mit Vollgas in den Innenausbau

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Die Holzfassade ist bereits dran am Neubau an der Baumgartenstraße. © Thomas Plettenberg

Fast ein Jahr ist es her, dass an der neuen Holzkirchner Mittelschule Richtfest gefeiert wurde. Nächstes Schuljahr sollen die Klassen im Neubau einziehen. Ob der Termin zu halten ist und wie es mit dem Baufortschritt aussieht, war nun Thema im Hauptausschuss.

Holzkirchen – Seit zwei Jahren ist es die größte Baustelle im Herzen Holzkirchens. Im Herbst 2022 hatten Bagger begonnen, die alten Räume der Mittelschule an der Baumgartenstraße aus den 60er- und 80er-Jahren abzureißen, seit Frühling vergangenen Jahres wird – neben der bereits erneuerten Grundschule – der Neubau errichtet, während die Schulklassen in einem Interims-Containerbau ein paar hundert Meter weiter westlich im Exil unterrichtet werden. Der Rohbau, an dem Anfang Dezember 2023 Richtfest gefeiert wurde, ist inzwischen hinter einer grauen Holzverschalung verschwunden.

„Seit Kurzem ist die Hülle dicht, die Fassade ist dran“, erklärte Raphael von Ranke vom Bauamt des Rathauses nun im Hauptausschuss des Holzkirchner Gemeinderats zum Stand der Bauarbeiten. Der fertige Eindruck von außen täuscht freilich, zu tun gibt es noch mehr als genug. „Wir sind am Innenausbau mit Vollgas dran“, so von Ranke.

Tatsächlich ist aktuell der Großteil der Gewerke in Arbeit: Aufzug, Heizungsinstallation, Raumlufttechnik, Elektro- und Sanitärinstallation, Dachdeckerarbeiten, Einbau der Spezialtüren, Trockenbau, Putz- und Malerarbeiten, Schlosser-, Estrich und Bodenarbeiten sowie Systemtrennwände, dazu Landschaftsbau und Installation von PV-Anlagen stehen auf der Liste der in Ausführung befindlichen Gewerke. Dachbegrünung, Fachraumausstattung, Kücheneinrichtung, Gebäudeautomation, Fliesenarbeiten und WC-Trennwände stehen aus. Noch nicht an Firmen vergeben sind Ausstattung, die Wegweisung im Gebäude, Nebengebäude sowie Baureinigung und Schließanlage.

Mit dem Stand des Neubaus schien von Ranke, der das Großprojekt seit Sommer im Bauamt federführend betreut, insgesamt zufrieden. Der veranschlagte Kostenrahmen von 44,5 Millionen Euro werde, wie es derzeit aussehe, eingehalten, womöglich sogar nicht ganz ausgeschöpft. Dazu beigetragen habe eine Entspannung der Marktlage, nachdem die Bauarbeiten bekanntlich in Zeiten gestartet waren, als Handwerksfirmen Höchstpreise aufriefen. Gute Nachrichten, die die Marktgemeinde mit ihrer zwischenzeitlich angespannten Haushaltslage auch gebrauchen kann. „Das lässt uns besser schlafen“, bekannte auch Simon Ammer (SPD).

Innenausbau der neuen Mittelschule Holzkirchen an der Baumgartenstraße
Noch ist viel zu tun, bis die neue Mittelschule in Holzkirchen bezogen werden kann. Am Mittwoch waren Arbeiter in der künftigen Eingangshalle beschäftigt. Der Bezug ist für Herbst 2025 geplant. © THOMAS PLETTENBERG

Kaum noch Puffer im Zeitplan

Der Zeitplan des Großprojekts weist derweil kaum mehr Puffer auf, wurde aus von Rankes Ausführungen deutlich. „Die Termine waren von Anfang an sehr ehrgeizig.“ Der harsche Wintereinbruch im Dezember 2023 und der Starkregen heuer im Juli kosteten ebenso Zeit wie Personalwechsel. Auch unvorhergesehene Absprachen nahmen etwas mehr Zeit in Anspruch. Das wollte von Ranke aber nicht als Nachteil missverstanden haben: Optimierungen in enger Absprache mit den ausführenden Firmen hätten zu Preisminderungen geführt, etwa bei der Planung von Sockel oder Systemtrennwänden. „Das führt zu Qualitätssteigerungen, hat aber die Termine strapaziert“, so von Ranke.

Am geplanten Bezug zum neuen Schuljahr 2025/26 hält die Marktgemeinde aber fest – zumal auch die Interimsschule dranhängt. Eine kostspielige Verlängerung der Container-Miete will die Gemeinde tunlichst vermeiden. „Was wir vorne am Termin einhalten, sparen wir uns hinten zehnfach“, betonte Ammer. „Es wird knapp, aber wir haben den Einzug zum Schuljahresbeginn felsenfest vor“, versicherte von Ranke. Man stimme sich eng mit den Nutzern ab. Martina Schweighofer (CSU), selbst Lehrerin an der Holzkirchner Mittelschule, bestätigte das. „Klar, das sind Wahnsinns-Kosten, aber es wird eine tolle Schule“, sagte Schweighofer: „Ein Vorzeigeprojekt, das auch die Wertschätzung deutlich macht, was der Gemeinde die Schulart Mittelschule wert ist.“

Bürgermeister Christoph Schmid (CSU) sprach der Verwaltung ein Lob aus: „In der jetzigen Zeit Projekte dieser Größenordnung zu bewältigen, ist eine großartige Leistung.“ Dafür klopften die Ausschussmitglieder anerkennend auf den Ratstisch.

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