Holzkirchen: Richtfest an der neuen Mittelschule
7500 Kubikmeter Beton und 1100 Tonnen Stahl wurden verbaut, der Rohbau der neuen Holzkirchner Mittelschule steht. Nun wurde Richtfest gefeiert – Auf den Tag sieben Monate nach dem Spatenstich.
Holzkirchen – Ab Herbst 2022 machten die Abrissbagger die alte Mittelschule platt – wo einst Generationen von Schülern paukten, ragten erst Schuttberge auf, dann klaffte eine riesige Grube. Am 4. Mai 2023 wurde der offizielle Spatenstich gesetzt, bei warmem Frühlingswetter, wie sich Bürgermeister Christoph Schmid erinnerte. Nun stehen bereits die drei – ein-, zwei- und dreigeschossig abgestuften – Kuben im Rohbau, die künftig 18 Klassenzimmer, Fach-, Lehrer- und Verwaltungsräume, die Offene Ganztagsschule, eine Aula sowie eine Mensa, die auch die benachbarte Grundschule mitnutzen wird, beherbergen. „Kaum zu glauben, dass wir taggleich sieben Monate später Richtfest feiern“, staunte auch Schmid. Die einzige Kritik, die ihn zu der Baustelle erreicht habe, nimmt der Rathauschef denn auch eher als Lob: Die Bauarbeiter seien so fleißig, dass sie schon morgens um 6 Uhr werkeln müssten. Wer früher anfange, sei auch früher fertig.
Der Zeitplan sieht vor, dass die Mittelschule aus dem Interims-Containerbau ein paar hundert Meter weiter südlich an der Baumgartenstraße zum Schuljahr 2025/26 in den Neubau zieht. Sowohl Zeit- als auch Kostenrahmen – zuletzt Ende 2022 waren insgesamt 45 Millionen Euro berechnet worden – sind bislang eingehalten, verrät auf Nachfrage Werner Kulessa, Projektleiter und Leiter Hochbau im Bauamt der Marktgemeinde.
Noch pfeift der eisige Wind durch die offenen Wände, die in den oberen Stockwerken den Blick in die Berge freigeben, auf den Böden sind Pfützen zu großen Eisflächen gefroren. Voraussichtlich Anfang 2024, wenn das Wetter den Transport zulässt, werden die vorgefertigten Holzfassadenteile angebracht. Dann folgt der Innenausbau mit Estrich und Trockenbauwänden, Technik und Leitungen. „Wir müssen die ganze Installation und eine aufwendige Haustechnik herstellen“, erklärt Kulessa.
Schulhaus entsteht als Energieeffizienzhaus 40
Denn die neue Holzkirchner Mittelschule werde einen neuen Standard in Sachen Energie setzen, sagt der Bürgermeister: Sie entsteht als Energieeffizienzhaus 40. „Wir sparen pro Quadratmeter und Jahr das Äquivalent von 3,7 Litern Heizöl“, rechnet Schmid vor. Die Schule wird an das Fernwärmenetz der Holzkirchner Geothermie angeschlossen und bekommt eine Dämmung nach dem erhöhten Standard. Die Schule soll zudem ein richtiger Wohlfühlort für Schüler und Lehrer werden, ausgestattet mit Technik auf dem neuesten Stand wie großen Bildschirmen für die Arbeit mit Tablets.
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Rund 20 Gäste – darunter Schulleiter Christian Turnwald und Stellvertreterin Barbara Unsin sowie Architekt Ludwig Karl, dessen Entwurf sich in einem Wettbewerb durchgesetzt hatte – hörten dem Richtspruch von Bauleiter Georg Thalmaier von der Firma Riedel Bau zu, der zur Feier des Tages eine gebundene Daxenkrone mitgebracht hatte. „Bei der Grube für den Bau wehrte sich der Nagelfluh gegen die Bagger wie die Sau“, reimte Thalmaier über die Herausforderungen. Und verriet bei allem Dank dafür, dass die Baustellen-Mannschaft von größeren Unfällen verschont blieb, mit einem Augenzwinkern auch, warum es doch so flott klappte: „Beim Spatenstich hat mich der Bürgermeister darauf hingewiesen, dass die Schulcontainer bringen der Gemeinde riesengroße Miesen. Daraufhin haben wir uns ein Herz gefasst und den Rohbau lieber schnell fertiggemacht.“