Durch den Hindernisparcours: Zehnjährige bildet mit Schäferhund ein Erfolgsgespann

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Das Siegerpaar kommt aus Bayern: Die Pollingerin Tanja Kocher war bei der deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaft mit „Elli vom Jakobsfeld“ Beste in der A2-Klasse. © privat

Die beiden bilden ein Erfolgsgespann: Tanja Kocher hat mit dem von ihr selbst ausgebildeten Schäferhund „Elli“ einen Titel bei Jugend-DM gewonnen.

Polling – Mag sein, dass Tanja Kocher über ihre ältere Schwester das Faible für Hundesport entdeckt hat. Die Zehnjährige aus Polling geht aber schon ganz eigene Wege. Während Sophia Kocher in der Disziplin IGP (Internationale Gebrauchshundeprüfungsordnung) unterwegs ist und dort 2021 und 2022 deutsche Jugendmeisterin wurde, frönt Tanja Kocher dem Agility. Und dabei ist sie, wie die große Schwester, sehr erfolgreich.

Unlängst gewann Tanja Kocher bei der deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaft des Vereins der Deutschen Schäferhunde in ihrer Klasse und darf damit auch bei der DM der Erwachsenen antreten. Die findet Mitte September in Halle an der Saale statt.

Tanja Kocher und „Elli“ erfolgreich im Agility-Sport

Tanja Kocher wurde mit Hunden groß. Schließlich betreibt Mutter Andrea Kocher seit etwa 2015 die Zucht Deutscher Schäferhunde. Doch die Motivation legt die Tochter von sich aus an den Tag. Ihre Fertigkeiten in der Disziplin Agility „hat sie sich alle selbst erarbeitet“, wie die Mutter anerkennend sagt. So hat die Zehnjährige ihren Sportpartner, die dreijährige „Elli vom Jakobsfeld“, von eigener Hand ausgebildet.

Beim Agility (bedeutet im Englischen Beweglichkeit/Gewandtheit) absolviert der Hund, angeleitet von seinem Führer, einen Parcours (zwischen 100 und 220 Meter lang), auf dem es bestimmte Hindernisse zu überwinden und Aufgaben zu lösen gibt. Da geht es über Wippen, durch Tunnel, über Hürden und einen Slalomkurs. Die Zeit spielt eine Rolle, aber auch das korrekte Passieren der Hindernisse.

Wertung nach Zeit und Fehlern

Diesbezüglich gibt es Parallelen zum Springreiten: je weniger Fehlerpunkte, umso besser. Läuft der Hund das jeweilige Element allerdings in falscher Richtung an, erfolgt die Disqualifikation. Die kommt bei Turnieren mit Teilnehmern unterer Leistungsstufen gar nicht mal so selten vor. Der Hund darf mit Kommandos und Zeichen angeleitet werden, er darf aber nicht berührt werden.

Eingeteilt sind die Paare nach Leistungsklassen. Die gehen von A0 (Mindestalter des Hundes ist 18 Monate) bis hoch zu A3. Tanja Kocher und „Elli“ treten in der A2 an. Um aufzusteigen, muss man in einer Klasse eine bestimmte Anzahl an Wettkämpfen ohne Fehler absolviert haben. Die Einstufung gilt nur für das jeweilige Paar. Ein anderer Hundeführer müsste mit „Elli“ wieder in der A0 anfangen. Zusätzlich werden die Hunde noch nach Größe eingeteilt: „Elli“ gehört in die Kategorie Large; entscheidend ist die Widerristhöhe (von Boden bis Schulterblatt).

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Sowohl beim bayerischen Landesentscheid in Regensburg als auch bei der Jugend- und Junioren-DM in Heek (Nordrhein-Westfalen) belegten Tanja Kocher und „Elli“ den ersten Platz. Beim Wettkampf auf bundesweiter Ebene war der Abstand zum Zweitplatzierten beträchtlich. Nun geht es im Herbst auch gegen Erwachsene – das ist Tanja Kocher aber schon gewohnt.

Bei den Turnieren in der hiesigen Region ist es für die junge Pollingerin gang und gäbe, sich durchwegs mit älteren Hundeführern zu messen. Das liegt daran, dass die Teilnehmerfelder nicht so groß sind, dass es lohnt, eigene Altersklassen zu bilden. Und oftmals treten auch verschiedene Hunderassen direkt gegeneinander an. Beim 3. Garmischer Hallenturnier und auch beim Wettbewerb in Starnberg war Tanja Kocher einzige Jugendliche; mit „Elli“ belegte sie dabei jeweils den zweiten Gesamtplatz.

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