Zur Strafe an einen Baum gefesselt: Russischer Soldat nahe der Front an Unterkühlung gestorben

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Einem Bericht zufolge ist im Ukraine-Krieg ein Soldat aus Russland infolge einer Strafmaßnahme gestorben. Der Täter ist für seine Grausamkeit bekannt.

Cherson – Tod und Gewalt gehören im Ukraine-Krieg zum Alltag. In der Folge gewöhnen auch wir in Deutschland uns immer mehr an Berichte über Kriegsverbrechen und andere Gewalttaten. Einzelne Vorfälle stechen aber dennoch aus der Masse hervor. Einer von ihnen liegt bereits über zwei Jahre zurück, ist jedoch erst vor kurzem bekannt geworden. Ende 2022 ist ein russischer Soldat nach einer Bestrafung an Unterkühlung gestorben.

Am 27. Dezember 2022 war der 37-Jährige für rund neun Stunden stehend an einen Baum gefesselt worden – bei eisiger Kälte und nur mit einem leichten Hemd und einer Hose bekleidet. Das geht aus einem Bericht des unabhängigen russischen Medienunternehmens Mediazona hervor, auf den sich das Nachrichtenportal Newsweek beruft. Demnach ereignete sich der Vorfall in einem Kiefernwald in Cherson.

Russia Ukraine Military Operation Artillery Unit
Russische Soldaten beim Einsatz an der Front. Im Ukraine-Krieg kommt es immer wieder zu Gewalt innerhalb des russischen Militärs. (Symbolbild) © IMAGO / SNA

Als Disziplinarmaßnahme im Ukraine-Krieg: Sergeant lässt Soldat aus Russland an Baum fesseln

Demnach soll der Soldat, Korporal Viktor Utyaev, zuvor betrunken eine Granate ins offene Feuer geworfen haben. Verletzt wurde dabei niemand. Der Name des Soldaten aus Russland ist dem Bericht zufolge geändert worden – auf Bitten einer Quelle des Vorfalls. Utyaev habe in einer Einheit von rund sechzig Soldaten gedient. Angeführt worden sei diese von einem ehemaligen Söldner der Gruppe Wagner, Sergeant Dmitry Maiborodin.

Maiborodin war es dem Bericht nach auch, der den Befehl gab, Utyaev als Disziplinarmaßnahme an einen Baum zu fesseln. Utyaev soll im Laufe der neun Stunden mehrmals darum gebettelt haben, auf die Toilette gehen zu dürfen. Seine Kameraden seien ihm jedoch nicht zur Hilfe gekommen – aus Furcht vor Konsequenzen. Am Morgen des 28. Dezembers sei Utyaev freigelassen worden und wenige Stunden darauf infolge einer Unterkühlung gestorben.

Immer wieder Berichte über Gewalt im Militär Russlands im Ukraine-Krieg

Sergeant Maibodorin soll in seiner Einheit sowie bei Weggefährten im Militär berüchtigt für seine Grausamkeit gewesen sein. Im März 2023 wurde er dem Bericht zufolge zuletzt festgenommen und streitet bis heute jegliche Vorwürfe gegen ihn. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gibt es immer wieder Berichte über Vorfälle von Gewalt und Misshandlungen bei den Streitkräften Russlands. Meistens durch Kommandeure und an deren Untergebene – manchmal jedoch auch andersherum.

Im Dezember 2023 soll beispielsweise ein stellvertretender Kommandeur seinen Vorgesetzten erschossen haben, nachdem sich dieser angeblich über dessen ukrainischen Namen lustig gemacht hatte. Auch dieser Vorfall trug sich in Cherson zu, wie VChK-OGPU berichtet hatte, ein Medium, das angeblich über Insiderinformationen russischer Sicherheitskräfte verfügt. (grmo)

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