Geheime Ukraine-Waffenlieferung durchgesickert: Sie zeigt Not einer Eilte-Einheit
Die ukrainische Armee bekommt aus Finnland dringend benötigte Militär-Boote für die Dnipro-Front. Verraten hat die Waffen-Lieferung ein anderer Nato-Staat.
Cherson – Es stimmt nachdenklich: Russland erzielt im Ukraine-Krieg derzeit erhebliche militärische Fortschritte. Während die ukrainische Armee sehnsüchtig auf Leopard-2-Kampfpanzer wartet, setzen Moskaus Luftstreitkräfte verheerende FAB-Freifallbomben gegen ihre Stellungen ein.
Dnipro-Front bei Cherson: Finnland schickt der Ukraine Landungsboote
Hilfe kommt jetzt aus Finnland, und zwar für einen besonders blutigen Frontabschnitt, an dem für die Ukrainer seit Monaten nichts vorangeht. Die Rede ist von der Dnipro-Front in der südlichen Region Cherson, wo ukrainische Marine-Soldaten seit Ende letzten Jahres unter hohen Verlusten einen kleinen Brückenkopf am östlichen Ufer des riesigen Flusses bei der Siedlung Krynky halten.
Wie das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes berichtet, geht es um Landungsschnellboote, die der Ukraine dabei helfen sollen, mehr Soldaten und Nachschub an Munition sowie Proviant nach Krynky zu bringen, während der Fluss unter ständigem russischen Artilleriebeschuss steht und die Gefahr durch Kamikaze-Drohnen am Himmel lauert.
Waffen-Lieferungen für die Ukraine: Militär-Boote sollen Marine-Infanterie helfen
Dem Bericht zufolge geht es um Landungsboote für Marine-Infanterie der „Jehu“-Klasse (siehe Tweet oben) oder der „Jurmo“-Klasse. Welche Boote genau gemeint sind, ist nicht überliefert. Wahrscheinlicher sind die „Jurmo“-Boote, die kleiner, dafür aber wendiger sind. Zudem haben sie weniger Tiefgang. Sie sind damit gut für die seichten Ufer-Gewässer des Dnipro geeignet.
Während die „Jehu“ 19,90 Meter lang sind und bis zu 24 Soldaten befördern können, haben die „Jurmo“ eine Länge von 14,10 Metern und können 20 Mann Infanterie transportieren. Zwei Caterpillar-C7-Diesel-Motoren sorgen für eine Leistung von 450 PS, womit die Militär-Boote regelrecht über die Wasseroberfläche hinwegfliegen.
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Landungsboote aus Finnland: Schwer bewaffnet an die Ukraine-Front
Nach empfindlichen Verlusten unter den ukrainischen Elite-Soldaten, die den amerikanischen Navy Seals ähneln, geht es natürlich auch um bestmöglichen Schutz für die Truppen sowie die Bewaffnung für ihre Gegenwehr. Die Russen beschießen die Boote in der Regel mit Mörsern und heimtückischen Kamikaze-Drohnen, gegen die es quasi keine Abwehrmöglichkeit gibt.
Sowohl die Landungsboote der „Jehu“-Klasse als auch der „Jurmo“-Klasse haben ein zumindest leicht gepanzertes Dach für die Marine-Infanterie. Bewaffnet ist zum Beispiel das „Jurmo“ wahlweise mit einem schweren NSV-Maschinengewehr im Kaliber 12,7 Millimeter, einem Granatwerfer im Kaliber 40 Millimeter und/oder einem Mörser im Kaliber 120 Millimeter.

Ukraine-Krieg: Finnland und Schweden unterstützen Kiew mit Militär-Booten
Helsinki hat die Waffen-Lieferung und deren Umfang bislang (Stand 22. März) nicht bestätigt. Kurios: Öffentlich wurde diese nur, weil die Regierung Rumäniens dem Parlament in Bukarest den Transport der Boote des Nato-Partners durch rumänisches Staatsgebiet ankündigte. Im Juli 2023 hatte die finnische Marine die Beschaffung von 17 zusätzlichen „Jurmo“-Landungsbooten im Wert von 25,5 Millionen Euro in Auftrag gegeben.
Der bisherige Bestand lag bei 36 Schiffen. Auch das lässt darauf schließen, dass es bei der neuerlichen Ukraine-Lieferung eher um die „Jurmo“ gehen dürfte. Schon im Februar war bekannt geworden, dass Schweden die ukrainischen Dnipro-Einheiten mit zehn Militärbooten vom Typ Stridsbåt 90 (Combat Boat 90) ausstatten wird. (pm)