Aufgrund von Tourismusboom - Hirsche erobern historische Stadt in Japan
Japans Massentourismus mag für viele Einheimische problematisch sein, aber es gibt eine Gruppe, die von dem Besucherstrom profitiert – die Hirsche von Nara. Nara ist bekannt für seine UNESCO-geschützten historischen Gebäude und freilaufenden Hirsche.
Die Verbindung zwischen Nara und seinen Hirschen ist so eng, dass die Tiere auf Tourismusplakaten, Bussen und Bahntickets abgebildet sind. In den Läden finden sich zahlreiche Hirsch-Souvenirs wie Plüschtiere und Geweih-Kopfbänder. Nach Informationen von „Japan Today“ ergab eine kürzlich durchgeführte Hirschzählung, dass es im Nara-Park 313 Hirsche, 798 Hirschkühe und 214 Hirschkälber gibt, was insgesamt 1.325 Tiere macht – ein Anstieg von 92 im Vergleich zum Vorjahr.
Fortpflanzungsrekorde durch Cracker
Trotz Sehenswürdigkeiten wie dem Todaiji-Tempel, einer der größten Holzstrukturen der Welt, kommt die Mehrzahl der Touristen wegen der Hirsche, die sich für einen Cracker höflich verbeugen. Laut „CNN“ sind diese speziellen Reiscracker, genannt „Shika Senbei“, sicher für die Hirsche und werden in zahlreichen Ständen rund um Nara verkauft.
Laut Nobuyuki Yamazaki von der Nara Deer Preservation Foundation hat die konstante Zunahme der verzehrten Hirschcracker zu einer aktiveren Fortpflanzung der Hirsche geführt. Interessanterweise ist der Anstieg der Hirschpopulation nicht nur auf die Fortpflanzung zurückzuführen. Die Stiftung erklärt, dass die Zunahme der Touristen im Park auch Hirsche von außerhalb anzieht, da sie dort leichter etwas zu Essen bekommen.
Ansteigender Tourismus in Japan
Im Jahr 2022 besuchten laut Regierungsdaten 9,3 Millionen Menschen Nara. Japan hat seit der Wiederöffnung nach der Pandemie einen großen Besucheransturm erlebt. Im März, April und Mai dieses Jahres kamen jeweils mehr als drei Millionen ausländische Touristen pro Monat nach Japan. Daher haben einige Reiseziele, ähnlich wie in Europa, damit begonnen, Touristen Gebühren zu berechnen.