Franziska van Almsick (47) war gerade einmal 14 Jahre alt, ein Teenager, als sie die Herzen einer ganzen Nation eroberte. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona sammelte sie geradezu die Medaillen und beförderte die Schwimmerin in den Sport-Olymp. Doch mit dem Erfolg kamen auch die persönlichen Herausforderungen, wie sie gegenüber "Bild" beschreibt.
Mit 14 Jahren wurde sie berühmt, mit 18 Jahren erkrankte sie an einer schweren Essstörung. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schwimmikone darüber spricht. Bis heute begleitet Franziska van Almsick die Krankheit, wie sie gegenüber BUNTE erzählte.
Franziska van Almsick offenbart: "Es gab eine Zeit, da dachte ich, ich ertrinke"
"Es gab eine Zeit, da dachte ich, ich ertrinke", gesteht van Almsick gegenüber "Bild". Weiter sagt die Schwimmerin: "Ich hörte auf zu essen. Zwei Salzstangen am Tag. Und dann stand ich im Wasser und merkte nach dem fünften Training: So geht das nicht." Ihr Körper habe irgendwann aufgehört zu funktionieren, sie sei einfach kraftlos gewesen.
Van Almsick wollte nie "reich und berühmt sein"
Der Bruch ihres Handgelenks wurde für van Almsick zum Wendepunkt. "Vielleicht ein Wink des Schicksals und zugleich auch Schutz. Ich konnte mich zurückziehen. Ohne, dass jemand nachfragte, was wirklich los war", erklärt sie.
Die große Aufmerksamkeit, die mit ihren Erfolgen im Schwimmen einher ging, sei irgendwann nur zur Belastung geworden – ihr gesamtes Leben in der Öffentlichkeit, keine alleinigen Momente mehr. Sie gibt zu: "Ich wollte immer Olympiasiegerin werden. Reich und berühmt zu sein, stand nicht auf meiner Agenda."
Mit 22 Jahren: Franziska van Almsick erklärt, wie sie die schwerste Niederlage ihrer Karriere überwinden konnte.
Schwimmerin van Almsick war verwundert über Therapie
Das Konzept Berühmtheit, mit all dem, was dazu gehört, sei für den Teenager damals schwer zu verstehen gewesen. Van Almsick ging mit ihrer Essstörung zur Therapie. Nach kurzer Zeit wunderte sie sich über eine Sache: "Ich dachte, ich hätte ein Problem mit dem Essen. Zehn Wochen Therapie und es ging nie ums Essen."
Vielmehr sei es in den Sprechstunden um ihre Gefühle gegangen, um Selbstbestimmung und darum, sich selbst zu lieben. Die Angst vor Erfolg und Misserfolg waren ständige Begleiter. Ängste vor dem Versagen und vor der Rückmeldung der Öffentlichkeit. Van Almsick spricht von "Narben", die sie hinterlassen haben.