Höchste Warnstufe in China: Jahrhundertflut überschwemmt Regionen – mehr als 80.000 Menschen evakuiert
Sintflutartige Regenfälle führten in China zu Überschwemmungen. Über 80.900 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Experten warnen vor weiteren Extremwetterlagen.
Guizhou – Anhaltende, sintflutartige Regenfälle und starkes Wasseraufkommen aus den höher gelegenen Gebieten führten in der südwestlichen chinesischen Provinz Guizhou zu schweren Überschwemmungen und Massenevakuierungen, so China Daily. Mehr als 80.900 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Im Kreis Rongjiang standen ein Fußballfeld, Wohnhäuser und andere Gebäude bis zu drei Meter unter Wasser. Die Einsatzkräfte nutzten Boote, Seile und Spezialausrüstung, um Bewohner aus den überfluteten Bereichen zu retten.
Regenfluten in Guizhou: Tausende Menschen evakuiert
Am Nachmittag des 24. Juni lag der Pegel des Duliu-Flusses im Kreis Rongjiang rund 6,9 Meter über der Warnmarke. Die Stadt stand unter Wasser, nachdem der Fluss auf elf Meter über den Normalstand gestiegen war. Tiefgaragen, Keller von Einkaufszentren und ganze Wohnviertel wurden überflutet. Straßen waren blockiert, Autos wurden von den Fluten mitgerissen. Von CCTV veröffentlichte Aufnahmen zeigten eine eingestürzte Brücke in der Nähe der Stadt Kaili. Die Brücke war in der Mitte durchgebrochen. Ein Lkw hing am Bruch mit der Kabine in der Luft. Der eingeschlossene Fahrer konnte unverletzt gerettet werden. Beim Brückeneinsturz wurde niemand verletzt. Erst im Mai gab es Tote und Vermisste bei heftigen Erdrutschen in der Provinz Guizhou.

Staatliche Meteorologen warnten, dass besonders Provinzen wie Guizhou, die von sich überlagernden Sturmsystemen betroffen sind, wachsam bleiben müssen. Sie forderten die Lokalregierungen auf, die Überwachung zu verstärken und rechtzeitig zu warnen. In der vergangenen Woche hoben die chinesischen Behörden die Warnstufe für mögliche Gebirgssturzfluten in sechs Regionen, darunter Guizhou, auf die höchste Stufe an.
China erlebt Massive Überschwemmungen durch Unwetter
China erlebt derzeit extreme Wetterbedingungen. Hitzewellen brennen weite Landesteile aus, während Regenstürme andere Regionen heimsuchen. Nördliche Gebiete wie Beijing, Hebei und die Provinz Henan verzeichneten tagsüber Temperaturen nahe 40 °C. Die Behörden in Beijing gaben eine Hitzewarnung an einem der bisher heißesten Tage des Jahres aus.
In der vergangenen Woche mussten im zentralchinesischen Hunan zehntausende Menschen wegen starker Regenfälle ihre Häuser verlassen. Auch die benachbarte Provinz Guangxi war betroffen. Staatsmedien zeigten Videos von Rettern, die dort Bewohner in Sicherheit trugen. Obwohl Sommerfluten in China üblich sind, warnen einige Wissenschaftler, dass die Regenmengen aufgrund des Klimawandels zunehmen. Die Weltmeteorologische Organisation erklärte, der Klimawandel treibe extremere Wetterereignisse an. Asien erwärme sich fast doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt, was der Region schwer zusetze. (Redaktion)