Gestiegene Personalkosten, Bau der Turnhalle und der Mittagsbetreuung belasten den Königsdorfer Haushalt

Steigende Personalkosten, der Bau der Turnhalle und der Mittagsbetreuung sowie eine Reihe von Pflichtaufgaben belasten den Haushalt der Gemeinde Königsdorf.
Königsdorf – Kämmerin Regina Bentz nahm in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates Königsdorf das Gremium mit in ein umfangreiches Zahlenwerk. Das segnete den Haushaltsplan 2025 einstimmig ab.
Das Vorzeigeprojekt der Gemeinde Königsdorf ist nicht zu übersehen. Vor wenigen Wochen noch fanden Restarbeiten statt, nun ist das Schmuckstück fertig. „Die Errichtung der Turnhalle sowie der Mittagsbetreuung hat uns viel Vermögen gekostet“, sagte Rainer Kopnicky. Der Bürgermeister schien erleichtert. Doch kaum abgehakt, stehen neue Aufgaben an.
„Ob wir alle Maßnahmen so umsetzen können, werden wir uns anschauen müssen“, sagte der Rathauschef in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Vorausgegangen war der etwa 30-minütige Vortrag von Regina Bentz. Die Kämmerin ermahnte die Räte, Ein- und Ausgaben sorgfältig zu prüfen. Sie appellierte daran, Pflichtaufgaben wie Schule, Kinderbetreuung, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Straßenbau den Vorrang zu geben.
Auf etwas mehr als 13,7 Millionen Euro beläuft sich heuer der Gesamthaushalt. Davon entfallen knapp 10,4 auf den Verwaltungs- und etwas weniger als 3,4 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Die Kämmerin sieht für dieses Jahr eine Zuführung von nur 313.000 Euro in den Vermögenshaushalt vor; vor zwei Jahren waren es 913.000, im Vorjahr 789.000 Euro.
Kreisumlage und Schlüsselzuweisungen
Die Kreisumlage in Höhe von 2,34 Millionen Euro – das ist der Betrag, den die Kommune direkt an den Landkreis abführen muss – steht Schlüsselzuweisungen von gerade einmal knapp 236 000 Euro gegenüber. Schlüsselzuweisungen sollen die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen verbessern und Unterschiede in der Steuerkraft abmildern. Die Gemeinden und Landkreise können die Schlüsselzuweisungen frei zur Erfüllung ihrer Aufgaben verwenden.
Zum Ende des vergangenen Jahres betrugen die Rücklagen rund 1,17 Millionen Euro, ein Betrag, der Bentz Sorgen bereitet und „nicht vollumfänglich abgeschmolzen werden“ dürfe. Für die vielen Projekte „reichen die Rücklagen nicht aus“, so die Kämmerin. Weitere Grundstücksverkäufe würden notwendig werden.
„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, sagte Bernhard Woisetschläger (UBL), nachdem Kämmerin Regina Bentz den Haushalt 2025 vorgetragen hatte. Man müsse aufpassen, dass der Gemeinde vor allem die Personalkosten nicht „davon galoppierten“. Der Haushaltsplan hat für diesen Posten fast drei Millionen Euro vorgesehen und liegt damit sogar etwa 575.000 Euro über der Kreisumlage.
Die Gemeinde wird in den kommenden Jahren den Gürtel noch enger schnallen müssen.
Woisetschläger sieht die Grenzen erreicht: „Ich erwarte von der Verwaltung, dass sie Einsparpotenziale sucht und mit dem Gemeinderat bespricht.“ Man müsse kreativ denken – schließlich könne man nicht jedes Jahr 200.000 Euro mehr an Personalkosten ausgeben. Rathauschef Kopnicky konterte mit dem Hinweis, dass die Kostensteigerungen auf tariflichen Erhöhungen beruhten, „darauf haben wir keinen Einfluss“.
Zustimmen musste der Rathauschef dem UBL-Rat wie auch der Kämmerin jedoch in dem Punkt, sich noch stärker mit den Einnahmen und Ausgaben zu beschäftigen. Er wolle nicht schwarzmalen, aber die Gemeinde werde in den kommenden Jahren „den Gürtel noch enger schnallen müssen“.
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