Cheney warnt vor Trumps „Grausamkeit“: Erzkonservative Republikanerin wirbt vor US-Wahl lautstark für Harris
Liz Cheney will die Wiederwahl von Donald Trump unbedingt verhindern. Das macht auch ein gemeinsamer Auftritt mit Kamala Harris deutlich.
Ripon – Liz Cheney redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Ich bitte Sie, für die Wahrheit einzutreten und die verworfene Grausamkeit von Donald Trump abzulehnen“, appellierte sie an das Publikum. Gleichzeitig stellte sich Cheney bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt mit Kamala Harris hinter die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten: „Ich bitte Sie, uns stattdessen zu helfen, Kamala Harris zur Präsidentin zu wählen!“
Die scharfe Trump-Kritikerin machte bei ihrem Auftritt in Ripon im hart umkämpften Bundesstaat Wisconsin noch einmal deutlich, dass sie bei der US-Wahl im November Neuland betreten werde: „Ich sage Ihnen, dass ich noch nie für einen Demokraten gestimmt habe, aber dieses Jahr gebe ich mit Stolz meine Stimme für Vizepräsidentin Kamala Harris ab“, so Cheney. „Ich weiß, dass sie unser Land liebt, und ich weiß, dass sie eine Präsidentin für alle Amerikaner sein wird.“ Trump müsse besiegt werden.
Harris bedankt sich bei Cheney für Unterstützung bei US-Wahl
Cheney begründete ihre Unterstützung für Harris mit einer überparteilichen Perspektive. Als Konservative, Patriotin, Mutter und als jemand, die die Verfassung verehre, sei sie sicher, dass Harris die richtige Wahl sei und vor allem „unsere kleinen Mädchen“ inspirieren werde.
Harris dankte der Republikanerin für ihren Mut und nannte sie „eine Führungspersönlichkeit, die das Land über die Partei und über sich selbst stellt, eine wahre Patriotin“. Dagegen warf Harris ihrem Gegenspieler Trump vor, auf „demokratischen Werten herumzutrampeln“.
Cheney gilt vor der US-Wahl als lauteste Trump-Kritikerin unter den Republikanern
Liz Cheney ist die Tochter des früheren US-Vizepräsidenten Dick Cheney, der bei der US-Wahl am 5. November ebenfalls für Harris stimmen will. Die Politikerin gilt als lauteste Trump-Kritikerin unter den Republikanern. So nahm sie im Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol eine führende Rolle ein und warnte immer wieder davor, dass von Trump eine Gefahr für die Demokratie ausgehe.
Dafür hat sie einen hohen Preis gezahlt. Sie verlor ihre Führungsrolle innerhalb der Partei und schließlich auch ihren Sitz im Repräsentantenhaus gegen eine von Trump unterstützte Kandidatin. Damals sagte Cheney, sie werde weiterhin alles unternehmen, um sicherzustellen, dass Trump nie wieder ins Oval Office komme.
Harris und Cheney treten vor der US-Wahl gemeinsam im wichtigen Swing State Wisconsin auf
Wisconsin spielt als wichtiger Swing State eine zentrale Rolle bei der US-Wahl. Aufgrund des besonderen Wahlsystems der USA, bei dem die Wahlleute der Bundesstaaten entscheidend sind, können Bundesstaaten wie Wisconsin das Zünglein an der Waage sein. Sowohl Harris als auch Trump haben daher ihre Kampagnenauftritte in diesem Staat intensiviert, um die Menschen in Wisconsin von sich zu überzeugen. In den Umfragen in Wisconsin liegt Harris derzeit nur knapp vor Trump.
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Harris nutzte ihren Auftritt in Wisconsin, um diejenigen Republikaner zu erreichen, von denen Demokraten hoffen, dass sie von Trumps extremer Rhetorik abgestoßen sein könnten. Trump trampele „rücksichtslos auf unseren demokratischen Werten“, sagte die Demokratin in Ripon, wo die Republikanische Partei im Jahr 1854 aus der Taufe gehoben wurde. (cs/dpa/AFP)