Radfahrer in Penzberg wollen „Taten sehen“

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Auftakt für die Radl-Demo in Penzberg: Der anschließende Fahrrad-Zug reichte fast vom Stadtplatz bis zum Bahnhof.  © Katrin Fügener

Zum vierten Mal war am Samstag die Radl-Demo „Kidical Mass“ in Penzberg . Die Demonstration sei kurz vor Präsentation des Mobilitätskonzeptes besonders wichtig, so die Veranstalter. Gut 160 Mit㈠radelnde aller Generationen, unter ihnen Stadträte und der Bürgermeister, sahen es offenbar ähnlich.

Trotz vieler Aktionen sei bisher nichts passiert, sagte Katrin Müller-Flores vom Fahrradclub ADFC im Gespräch mit der Heimatzeitung: „Jetzt wollen wir Taten sehen.“ Selbst bei aktuellen Planungen werde nicht an vulnerable Gruppen gedacht, monierte John-Christian Eilert, ein Vertreter des veranstaltenden Aktionsbündnisses aus den Vereinen Über.Morgen, Werkraum, Bund Naturschutz und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club. Er denke da etwa an den neuen Kreisel beim Edeka.

Klare Worte zur Eröffnung der Tour: „Die Straße ist für alle da“

Mit einem begeistert aufgenommenen „Die Straße ist für alle da“ und dem Erklären der Regeln eröffnete Barbara Specht von Über.Morgen die Tour, die über Gefahrstellen wie die Bahnhofstraße, die Kreuzung beim Rewe und jenem oben erwähnten Kreisel bis zur Berghalde führte. Der lange Zug reichte fast vom Stadtplatz bis zum Bahnhof.

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„Ab der Innenstadt sollen sich Radfahrer in der Luft auflösen“, beschreibt Heidrun Boos ihr Gefühl, wenn sie auf zwei Rädern in Penzberg unterwegs ist. Sie sei erschüttert, dass Radlern von der Stadtpolitik so wenig Raum gegeben werde.

Irritation bei Teilnehmern der Radl-Demo über Ordnungshüter

Umso mehr genossen gerade die Familien und Senioren bei dieser Demo, dass alle dank der Polizeisperren entspannt radeln konnten. Da irritierte, dass die Ordnungshüter die Demo zum Anlass nahmen, Teilnehmer strikt auf fehlende Reflektoren hinzuweisen und Kindern mit Rädern unter 20 Zoll das selbstständige Mitfahren verboten. Das Verständnis dafür hielt sich in Grenzen. Es sei schließlich eine Kinderdemo und dank der Absperrungen besonders sicher, war von vielen Seiten zu hören. 

Die gute Stimmung ließen sich die Teilnehmer davon nicht nehmen. Sie klingelten, was das Zeug hielt, waren entspannt und ließen den Nachmittag mit Livemusik von WUH, Kuchen vom Werkraum und Bewirtung vom Café Kumpel fröhlich ausklingen. Keine Frage, dass die Initiatoren dort viele Unterschriften zu ihrer Petition für Tempo 30 an sensiblen Stellen der Stadt einholen konnten.

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