Hebauf der neuen Rettungsstation in Kochel gefeiert – Einzug soll im 1. Quartal 2025 sein
Der Bau der neuen Rettungsstation für die Berg- und Wasserwacht in Kochel hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Der Rohbau steht. Dreimal Hoch hieß es beim Richtfest.
Kochel - Nach dem Spatenstich im März diesen Jahres (Rundschau berichtete) wurde bei der zukünftigen Rettungsstation der Berg- und Wasserwacht in Kochel nun ein weiterer großer Schritt getan: Mit dem Richtfest wurde am Freitag vergangener Woche der Rohbau gefeiert – mit reichlich Regen. „Eine exponentielle Entwicklung“, die langsam beginnt und dann immer schneller wird, beschrieb Kochels Bürgermeister Jens Müller (UWK) das 2 Millionen Euro-Bauprojekt.
Richtfest gefeiert: Rohbau der neuen Rettungsstation in Kochel steht
Der erste Beschluss zu dem Projekt stammt aus dem Jahr 2015. Damals entschied sich der Gemeinderat für den Bau einer gemeinsamen Rettungsstation für Berg- und Wasserwacht. Als Bauherr übernimmt die Gemeinde Kochel 800.000 Euro der Baukosten. Notwendig ist ein neues Domizil aufgrund des schlechten Zustands der jetzigen Räume der Bergwacht, der Wasserwacht fehlt komplett eine eigene Heimat.

„Es hat dann sieben Jahre gedauert bis zum Leader Förderbescheid und der Baugenehmigung vom Landratsamt“, ließ der Kochler Rathauschef den Ablauf bei seiner Ansprache zum Richtfest Revue passieren. Nach weiteren knapp zwei Jahre war heuer Baubeginn.
Auch Michael Müller, zweiter Vorsitzender der Leader Aktionsgruppe (LAG) Bad Tölz-Wolfratshausen, freute sich, „dass jetzt so was Schönes zu sehen ist“. Leader ist ein Programm der EU zur Förderung innovativer Projekte im ländlichen Raum. Für die Arbeit und den Einsatz der Rettungsorganisationen „bedarf es einer guten Infrastruktur“ und guter Ausstattung. Das sei mit der neuen Station sichergestellt.

Größtes Förderprojekt: LAG Bad Tölz-Wolfratshausen bezuschusst Bauprojekt mit rund 670.000 Euro
Unterschiedlichste Gruppen und Generationen werden „diesen Ort hier annehmen und zusammenkommen“ – wobei das Zusammenkommen ein Hauptanliegen der LAG sei. Die Aktionsgruppe habe sich „gar nicht schwer tun müssen“ das Projekt mit 669.252 Euro zu bezuschussen. „Das ist das größte Förderprojekt“ für die LAG Bad Tölz-Wolfratshausen in der vergangenen Förderperiode, sagte deren Vertreter Müller stolz.
Auch die Geistlichkeit war vertreten: Pfarrer Pater Bernhard Stiegler von der Pfarrei Benediktbeuern und die evangelische Pfarrerin Cristina Burkert segneten das Gebäude. Den Richtspruch sprach Johann Resenberger von der gleichnamigen Zimmerei.

Auch die Rettungsorganisationen feierten ihre zukünftige Unterkunft. Berg- und Wasserwacht müssen 530.000 Euro für den Bau selbst beisteuern. Wie Toni Geiger, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Kochel berichtete, ist die „Ortschaft sehr unterstützend“. Bei einem Benefizkonzert seien beispielsweise 7500 Euro für die Bergwacht zusammen gekommen, berichtete Geiger.
Auf Spenden angewiesen: Berg- und Wasserwacht müssen Geld für Innenausstattung sammeln
Doch man sei weiter „dringend auf Spenden angewiesen“. Denn die Bergwacht braucht eine neue Ausstattung für die Rettungsstation: Materialien müssen gekauft werden und Räume eingerichtet werden. Mit nochmal 150.000 Euro rechnet Geiger dafür – zusätzlich zu den knapp 300.000 Euro, die die Bergwacht tragen muss. Auch die Wasserwacht braucht noch Spenden für ihren Anteil von rund 235.000 Euro. Laut Ortsgruppenvorstand der Wasserwacht Anton Simmeth „sind immer noch Lücken da“.

Im ersten Quartal 2025 wollen die Rettungsorganisationen ihr neues Quartier beziehen. Das dürfte kein Problem werden, soll der Bau doch „rechtzeitig zum Jahresende fertig werden“, wie Bürgermeister Müller der Rundschau bestätigt. Für die Leader-Förderung muss das Projekt 2024 abgeschlossen werden.
Nicht nur zeitlich läuft das Projekt gut: Auch der „Kostenrahmen ist eingehalten“, sagt Müller. Im März 2021 waren 1,54 Millionen Euro veranschlagt, doch im Oktober 2023 meldete die Gemeinde dann den Anstieg auf 2 Millionen Euro. Laut Müller seien ein paar Kostenpunkte dazu gekommen, dafür aber Andere gesunken. „Das ist das Besondere an diesem Projekt“, dass die Kosten nicht weiter gestiegen sind, berichtete der Rathauschef beim Richtfest.
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