Kennen Sie das unauffällige Plastik-Dreieck im Kaufhaus? Es kann sogar Leben retten

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Rolltreppe in einem Münchner Kaufhaus.
Im Kaufhaus gibt es bei Rolltreppen oft ein Dreieck aus Plastik. Dieses erfüllt eine wichtige Sicherheitsfunktion und verhindert Verletzungen. © Wolfgang Maria Weber/IMAGO

Das Plastik-Dreieck findet sich bei vielen Rolltreppen und die meisten haben es wohl schon mal gesehen. Obwohl unscheinbar, ist es ungemein wichtig.

München – Es gibt Gegenstände, denen jeder im Alltag begegnet, ohne so recht zu wissen, wozu sie eigentlich dienen. Etwa der sichtbare schwarze Rand mit schwarzen Punkten bei Autoscheiben oder die kleine, fünfte Tasche bei der Jeans. In diese Liste passt auch das Plastik-Dreieck, dass man oft bei Rolltreppen in Kaufhäusern findet. Manch einem wird es noch nicht einmal explizit aufgefallen sein. Seine Funktion ist jedoch enorm wichtig: Es eliminiert eine Unfallquelle.

Plastik-Dreieck bei Rolltreppen im Kaufhaus dient der Sicherheit

Kreuzen sich zwei nebeneinanderliegende Rolltreppen, findet man an der Schnittstelle auf Höhe des Handlaufs das besagte Dreieck aus Plastik. Auch wenn die Treppe einen Deckendurchbruch passiert, kommt das Sicherheitsfeature zum Einsatz. In einer Infobroschüre des Fahrstuhl- und Rolltreppenunternehmens Schindler findet sich auch der offizielle Fachbegriff dafür: Abweiser. „Alle Schnittstellen müssen geschützt werden – die zum Gebäude und auch die Außenseite der Fahrtreppenbalustrade“, heißt es dort weiter.

Dieses unscheinbare Plastik-Dreieck, im Fachjargon Abweiser genannt, hat eine wichtige Sicherheitsfunktion bei Rolltreppen. © Foto: Schindler / Fotomontage: Sandra Sporer

Der dreieckige Abweiser soll „gefährliche Quetschungen“ verhindern, wie eine Sprecherin des Fahrstuhl- und Rolltreppenbetreibers Schindler auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA erläuterte. Ohne die Plastikschutzvorkehrung könnten Arme oder andere Körperteile in dem spitz zulaufenden Spalt eingeklemmt und abgequetscht werden. Zudem sorgt sie dafür, dass niemand „an der Außenseite der Balustrade hinaufklettern kann“.

Vor allem Kinder sehen Rolltreppen ja bekanntlich gerne eher als Spielgerät anstatt als Beförderungsmittel. Sie balgen herum und stecken auch schon mal ihren Kopf seitlich über den Handlauf hinaus. Dabei kommt es immer wieder auch zu Unfällen und Verletzungen. Das könnte ohne den Abweiser schlimmstenfalls tödlich enden.

Abweiser und weitere Sicherheitsvorkehrungen – diese Sicherheitsfeatures haben Rolltreppen

Neben dem Abweiser gibt es noch zahlreiche weitere Sicherheitsmaßnahmen, die eine sichere Beförderung garantieren sollen. Einige davon wie etwa die Sockelbürsten sind bekannt, andere kennen die meisten wohl eher nicht.

Weitere gängige Sicherheitsvorkehrungen bei Rolltreppen:

  • Sockelbürsten: Dienen laut der Schindler-Pressesprecherin als „Abstandshalter, damit Schuhe, Schnürsenkel oder Ähnliches nicht seitlich am Rand eingezogen werden“
  • Handlaufeinzugsschutz: Sorgt dafür, dass die Hand nicht im Handlaufeinzug eingeklemmt werden kann.
  • LED-Stufenspaltbeleuchtung: Macht deutlich, wo eine Stufe endet und die nächste beginnt, um Stürze oder Stolpern zu verhindern
  • Gelbe Sicherheitsmarkierungen auf den Stufen: Dient ebenfalls der besseren Sichtbarkeit und Abgrenzung der einzelnen Stufen.
  • Rillen in den Stufen: Sorgen für mehr Rutschfestigkeit.

Trotz aller Maßnahmen können Unfälle jedoch nicht komplett verhindert werden. So stürzte erst im vergangenen Jahr eine Frau auf einer Rolltreppe in München und starb daraufhin. (sp)

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