Gemeinde sucht neuen Pächter: Fischbachauer Badbistro soll wetterunabhängiger werden
Die Gemeinde Fischbachau sucht einen neuen Pächter fürs Warmfreibad. Grund für die Neuausschreibung sind neue Vertragsmodalitäten. Deren Ziel: weniger Abhängigkeit vom Wetter.
Fischbachau – Regnet‘s am Vormittag, ist der Tag eigentlich schon ins Becken gefallen. Ein Erlebnis, das in der Freibadgastronomie regelmäßig für Enttäuschungen sorgt – auch bei den Badegästen. Denn: Selbst wenn später doch noch die Sonne rauskommt, bleibt der Kiosk zu. Bedeutet im Klartext: keine Pommes, kein Eis und auch kein Spezi oder Bier. So war es bislang auch im Warmfreibad Fischbachau. Und die Gemeinde konnte es den Betreibern des Bistros nicht verdenken, schließlich hatten sie einen Vertrag mit Umsatzpacht geschlossen. Das wird sich ab der kommenden Saison ändern, teilt Bauamtsleiter Joseph Soyer nun unserer Zeitung mit.
So habe die Gemeinde die Vertragsmodalitäten grundlegend überarbeitet. Neben einer Festpacht seien auch flexiblere Öffnungszeiten darin enthalten. So könne der Wirt sein Bistro auch unabhängig vom wetterabhängigen Freibadbetrieb aufsperren. Eine durchaus lukrative Chance, wie Soyer weiß. Beispielsweise hätten dienstags (mit Ausnahme des Winklstüberl) die allermeisten Lokale in Fischbachau Ruhetag. Hier böte sich also Potenzial für einen guten Umsatz im Badbistro – selbst bei Regen und Kälte. Wie Soyer verrät, wäre für die Gemeinde sogar eine Ausweitung des Geschäfts in die Wintersaison denkbar. Schließlich laufe direkt am Bad die Langlaufloipe vorbei. „Wieso sollte man da nicht mal Bratwurst und Glühwein verkaufen?“
Neuer Vertrag macht Ausschreibung nötig
Zunächst aber geht es um die Badesaison – und darum, einen Wirt ab 2025 zu finden. Wegen der umfangreichen Änderungen am Vertrag habe man sich dafür entschieden, die jährliche Verlängerungsoption mit dem bisherigen Pächter Manfred Nerz nicht zu ziehen und die Gastronomie neu auszuschreiben. „Aus Wettbewerbungsgründen und der Gleichbehandlung wegen“, erklärt Soyer. Selbstverständlich könne sich auch Nerz wieder bewerben. Bis 19. Dezember nimmt man im Rathaus die Bewerbungen entgegen. Wie bisher soll der Wirt nicht nur den Kiosk mit vollausgestatteter Küche und Freischankfläche betreiben, sondern auch den angrenzenden Minigolfplatz sowie den Einlass des Bades samt Kasse. Um Planungssicherheit für beide Seiten zu schaffen, soll der neue Pachtvertrag eine Laufzeit von drei Jahren haben.
Jury soll über Bewerbungen entscheiden
Nach Bewerbungsschluss wird laut Soyer ein Wertungsgremium mit Bürgermeister, Geschäfts- und Bauamtsleiter, Bademeister und Vertretern des Gemeinderates die eingegangenen Konzepte sichten und einen Favoriten bestimmen. Über dessen Engagement werde dann der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung beraten und auch beschließen.
Ob auch Nerz seinen Hut in den Ring wirft, bleibt zunächst offen. Er war für eine Stellungnahme auf Anfrage unserer Zeitung nicht erreichbar.