Diagnose als Ausrede - Experten widersprechen: Elon Musks Handlungen nicht durch Autismus erklärbar

Elon Musk hat kürzlich für Aufregung gesorgt, als er bei einer Rede einen umstrittenen Gruß zeigte. Nun diskutieren Nutzer auf der Plattform X, ob sein Verhalten auf seine Autismus-Diagnose zurückzuführen sei. Musk hatte vor einigen Jahren in der Fernsehsendung „Saturday Night Live“ bekannt gegeben, dass er das Asperger-Syndrom hat, eine Form von Autismus. Die „Huffington Post“ berichtet, dass einige Nutzer vermuten, Musks Verhalten könnte ein Symptom des Autismus sein. Experten und Betroffene sind jedoch anderer Meinung.

Kritiker widersprechen deutlich

Einige Kritiker erklären, dass die Symptome von Autismus und vermeintlich feindselige Gesten, in der Regel zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Jennifer Vincent, eine Beraterin für psychische Gesundheit, erklärte: „Menschen mit Autismus sind in der Lage soziale Regeln und die Auswirkungen ihres Handelns zu lernen.“ Shea Belsky, ein jüdischer Autist, ergänzte: „Autismus verhindert nicht, dass man Scham, Empathie oder Schuld für seine Handlungen empfindet.“ Siena, eine autistische Nutzerin auf X, schrieb: „Ich bin autistisch und würde keine Bewegung machen, die einem Nazi-Gruß ähnelt, besonders nicht vor einem Publikum in einer politisch aufgeladenen Zeit.“

Dyspraxie und Bewegungsprobleme

In den sozialen Medien wurde zudem die Vermutung geäußert, dass der Gruß von Musk auf Dyspraxie zurückzuführen sein könnte, eine Störung der Bewegungskoordination, die bei autistischen Kindern häufig vorkommt. Lauren Dawson, eine neurodiverse Beraterin und selbst Autistin, betont jedoch, dass unbeholfene Bewegungen sich deutlich von gezielten Gesten unterscheiden. Sie erklärt: „Es gibt einen klaren Unterschied zwischen unbeholfenen Bewegungen und bewussten Gesten.“ Amelia Kelley, eine Therapeutin, fügte hinzu: „Durch seinen Einfluss hat er die einmalige Chance, die Leistungen von Menschen mit neurologischen Besonderheiten zu normalisieren.“ Jonathan Greenblatt, Chef der Anti-Defamation League (ADL), stellte klar: „Musks Gesten waren kein Nazi-Gruß.“