Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd ist für neun Landkreise sowie für die Stadt Rosenheim zuständig. Mit dabei ist auch der Landkreis Weilheim-Schongau. Und dessen Chefin Andrea Jochner-Weiß freute sich verkünden zu können, dass ihr Landkreis der sicherste im ganzen Gebiet des Polizeipräsidiums ist.
Region - Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU, Landkreises Weilheim-Schongau) hatte gute Neuigkeiten: Ihr Landkreis ist der sicherste im Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Das berichtete sie stolz im Rahmen eines Pressetermins, der sich an das jährliche Sicherheitsgespräch mit Vertretern des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und dem Landratsamt anschloss. „Ich war beunruhigt, denn überall hört man Schlechtes“, gab die Landrätin zu Beginn des Termins zu. Aber nach der Besprechung beteuerte sie: „Wir können hier sicher leben.“
Sicherheitsgespräch für den Landkreis Weilheim-Schongau: 42 Einsätze pro Tag
Was natürlich nicht bedeutet, dass die Polizei nichts zu tun hat. Von einem hohen Einsatzlevel von 15.165 pro Jahr sprach Polizeipräsident Franz Hellwig. Das macht rund 42 Einsätze pro Tag im Landkreis. „Aber wir fahren lieber einmal zu viel, als zu wenig“, bekräftigte er und beleuchtete die Sicherheitslage des Landkreises im vergangenen Jahr.
Rund 600 Versammlungen und Veranstaltung gab es 2024, „damit sind wir wieder auf dem Niveau, das wir vor Corona hatten“, so Hellwig. Die meisten, aber nicht alle Versammlungen und Veranstaltungen, wurden von der Polizei betreut. Ebenso involviert war sie auch bei Einsätzen in den Bergen. Zwar gab es 2024 keine Bergtoten aus dem Landkreis. Die Einsätze am Berg stiegen aber um 75 Prozent im Vergleich zu 2023.
Im Gegensatz dazu gesunken sind die Straftaten ohne und mit ausländerrechtlichen Verstößen (Regelungen des Aufenthaltsgesetzes). Erstere lagen bei 4.174, ein Minus von 3,3 Prozent, Letztere bei 4.336, was einen Rückgang von 1,7 Prozent ausmacht. Der Anteil ausländischer Mitbürger im Landkreis beträgt übrigens 11,3 Prozent bei insgesamt 139.401 Einwohnern. Die Anzahl der ausländischen Straftäter ist im Vergleich zu 2023 deutlich gestiegen, nämlich auf 35,8 Prozent. Im Jahr davor waren es noch 31,6 Prozent.
Generell gab es letztes Jahr 2.254 Tatverdächtige, ohne ausländerrechtliche Verstöße. In 2023 waren es noch 2.349. Gesunken ist aber auch die Aufklärungsquote der Polizei. Letztes Jahr lag sie bei 70,5 Prozent, in 2023 waren es noch 72,8 Prozent. Sieben von zehn Straftaten klärte die Polizei auf. Die Delikte im vergangenen Jahr reichten von einfachen Diebstählen bis zu einem Tötungsdelikt: Ein Unfall auf einer Baustelle in Peiting, was aber eine fahrlässige Tötung und keine bewusste Gewalttat war.
Pädophile auf Social Media
Vizepräsident Michael Siefener ging bei den Delikten mehr in die Tiefe und berichtete von einem Thema, mit dem die Polizei im letzten Jahr immer wieder zu kämpfen hatte: Kinderpornografie. Manche Jugendliche würden mit Bildern oder Videos Geld machen wollen, Kinder würden Pornos nachstellen, weil sie es auf einem Smartphone so gesehen hätten, berichtete der Vize-Chef von seinen Erfahrungen. Nicht zuletzt gebe es dann auch noch die Pädophilen, die sich auf Social Media herumtreiben und Kinder und Jugendliche mit Fake-Fotos dazu bewegen wollen, ihnen Nacktfotos zu schicken. Die Kripo sei jeden Tag wegen Kinderpornografie unterwegs, so Siefener.
Zehn Verkehrstote
Einen großen Teil des Sicherheitsgespräches machten auch die Verkehrsunfälle im Landkreis aus. 3.636 hat es 2024 gegeben, 59 mehr als im Jahr davor. Und eine schockierende Zahl zeichnete die Statistik: Zehn Tote im Straßenverkehr und knapp 800 Verletzte. Die Hauptunfallursache war mangelnder Sicherheitsabstand mit 869 Fällen. Insgesamt nahmen auch die Verkehrsstraftaten um 16,5 Prozent zu und lagen letztes Jahr bei 304 Fällen. Michael Siefeners Fazit: „Am gefährlichsten im Landkreis ist der Straßenverkehr.“
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