„Einfach nicht genug“: Nato liefert F-16-Kampfjets an die Ukraine

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Erste F-16-Jets sollen in der Ukraine angekommen sein, viele weitere sollen folgen. Doch Experten befürchten, dass die Zahl nicht ausreichen könnte.

Washington, D.C. – Die USA, die Niederlande und Dänemark haben nach eigenen Angaben damit begonnen, F-16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Das gaben die Länder im Rahmen des Nato-Gipfels in Washington bekannt. Beschlussreif ist zudem ein neues Militärhilfepaket von 40 Milliarden Euro.

US-Präsident Joe Biden nannte die Nato „stärker denn je“. Der Plan ist, dass die Ukraine noch in diesem Sommer einsatzbereite F-16-Kampfjets zur Verfügung haben soll. Der Transfer der Maschinen sei mit Unterstützung der USA angelaufen, erklärten die beteiligten Länder.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte dies und erklärte, damit rücke ein „gerechter und dauerhafter Frieden“ für sein Land näher. Eine Koalition um die Niederlande und Dänemark hatte Kiew die Kampfjets bereits vor rund einem Jahr in Aussicht gestellt, die Lieferung verzögerte sich aber immer weiter.

Nato-Gipfel in Washington: Erste F-16-Jets in Ukraine angekommen

Wie viele Kampfflugzeuge nach Kiew gehen, teilten die Nato-Länder aus Sicherheitsgründen nicht mit. Selenskyj hatte zuletzt gesagt, sein Land benötige rund 130 F-16-Jets, um ein Kräftegleichgewicht mit Russland zu schaffen. Die westlichen Verbündeten haben der Ukraine bislang weniger als hundert Kampfflugzeuge zugesagt.

F-16-Kampfjets
Die Ukraine bekommt von Nato-Mitgliedern schon in diesem Sommer F-16-Kampfjets (Archivbild). © Georg Wendt/dpa

Laut der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies, kurz CSIS, habe die Lieferung der Jets „eine wichtige symbolische und psychologische Wirkung“, auch auf dem Schlachtfeld. Ein Berater des CSIS, Mark Cancain, sagte der ukrainischen Zeitung Kyiv Post: „Ich denke, dass sie (die F-16-Jets, Anm. d. Red.) für die Luftverteidigung hilfreich sein werden, aber sie werden kein Allheilmittel sein.“ Allerdings befürchtet Cancain aus Sicht der Ukraine, „es werden einfach nicht genug sein“.

Nato liefert F-16 an Ukraine: Neue Militärhilfen auf Gipfel beschlossen

Die Nato gab am Mittwoch außerdem neue Militärhilfen im Umfang von 40 Milliarden Euro für Kiew bekannt. Diplomaten zufolge werden darin laut dem Entwurf der Gipfelerklärung Beiträge seit dem 1. Januar dieses Jahres eingerechnet, also auch die acht Milliarden Euro aus Deutschland. Beim nächsten Nato-Gipfel in Den Haag in einem Jahr wollen die Partner die Hilfen überprüfen.

In Washington einigten sich die Nato-Länder zudem auf eine stärkere Formulierung zu einem möglichen ukrainischen Beitritt zu dem Militärbündnis. Laut Diplomatenangaben sehen die Verbündeten die Ukraine nun auf einem „unumkehrbaren Weg zur vollständigen Euro-Atlantischen Integration, einschließlich der Nato-Mitgliedschaft“. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, damit entstehe für die Ukraine das nötige „Maß an Klarheit“.

Die von Selenskyj erhoffte Beitrittseinladung zur Nato wird es in Washington jedoch erneut nicht geben. Hauptgrund ist die Sorge der USA und Deutschlands vor einer Konfrontation mit Russland. (fmü/afp)

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