Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt: Russland wollte Papperger töten lassen
Viele Fahrzeuge und Waffen aufseiten der Ukraine hat Rheinmetall hergestellt. Laut einem neuen Bericht soll der Kreml versucht haben, den Chef des Rüstungskonzerns ermorden zu lassen.
Düsseldorf – Die russische Regierung soll geplant haben, den Geschäftsführer des deutschen Waffenherstellers Rheinmetall, Armin Papperger, zu ermorden. Das berichtet der US-amerikanische TV-Sender CNN mit Verweis auf interne Quellen in den US-Geheimdiensten. Demnach hätte die Gewalttat zu Beginn des Jahres stattfinden sollen.
Das Attentat steht dem Bericht zufolge in einer Reihe von geplanten Ermordungen von Führungskräften der Rüstungsindustrie in Europa. Die Unternehmen haben gemein, dass ihre Waffen an die Ukraine geliefert und dort im Krieg gegen Russland eingesetzt werden und wurden. Das Vorhaben, den Deutschen Papperger zu töten, soll am weitesten fortgeschritten gewesen sein.
Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt: Kreml wollte Papperger töten lassen
Als die US-Geheimdienste von dem Plan Wind bekamen, haben sie die deutsche Regierung informiert, deren Sicherheitsdienste haben Papperger im Anschluss unter besonderen Schutz gestellt. Ein namentlich nicht genannter deutscher Vertreter der Bundesregierung hat das gegenüber CNN bestätigt, berichtet der TV-Sender.

Seit Monaten führt Russland eine Sabotagekampagne in Europa durch. Es gibt unter anderem Berichte über Brandanschläge auf Lagerhäuser, die mit Waffenlieferungen an die Ukraine in Verbindung stehen. Die russischen Pläne, europäische Privatpersonen zu ermorden, stellen nun eine weitere Eskalation dar und zeigen auf, wie weit Russland zu gehen bereit ist.
Attentat auf Rheinmetall-Chef: US-Geheimdienste vereiteln Anschlag auf Papperger
Auch auf dem Nato-Gipfel in Washington waren die russischen Sabotageakte Thema. Immer wieder warnten Offizielle vor weiterer Brandstiftung, Sabotage und Attentatsplänen. Diese Kampagne habe „strategische Folgen“, sagte ein namentlich nicht genannter Nato-Beamter gegenüber CNN. Eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA sagte in einer Erklärung: „Russlands sich intensivierende Subversionskampagne ist etwas, das wir sehr ernst nehmen und auf das wir uns in den letzten Monaten intensiv konzentriert haben.“
Und weiter: „Die Vereinigten Staaten haben dieses Problem mit unseren Nato-Verbündeten erörtert, und wir arbeiten aktiv zusammen, um diese Aktivitäten aufzudecken und zu unterbinden. Wir haben auch deutlich gemacht, dass die Aktionen Russlands die Bündnispartner nicht davon abhalten werden, die Ukraine weiterhin zu unterstützen.“
USA und Deutschland vereiteln wohl Attentat auf Rheinmetall-Chef Papperger
Pappergers Unternehmen Rheinmetall ist einer der größten deutsche Rüstungskonzerne. Für die Ukraine sind unter anderem die Artilleriegranaten vom Typ 155 mm überlebenswichtig. In den kommenden Wochen will Rheinmetall in der Ukraine ein Werk für gepanzerte Fahrzeuge eröffnen. Moskau dürfte das ein Dorn im Auge sein. Nach einer Reihe von Erfolgen zu Beginn des Jahres stocken die russischen Anstrengungen, vor allem die hohen Verluste an den Fronten kann das Land derzeit kaum ausgleichen.
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärte am Rande des Nato-Gipfels in Washington zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den „hybriden Angriffskrieg“, den Russland führe. „Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen“, fügte sie hinzu.
Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt: Bundesregierung will sich nicht äußern
Konkret wollte sich die Bundesregierung aber nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: „Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern.“
Die Bundesregierung werde sich „durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen“, betonte der Ministeriumssprecher auch. Die Regierung werde „weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden“. Auch Rheinmetall wollte sich nicht zu dem CNN-Bericht äußern. Zu Fragen der Konzernsicherheit dürfe sich das Unternehmen grundsätzlich nicht öffentlich äußern. „In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen“, sagte ein Unternehmenssprecher der AFP. (fmü/afp)