Stadtrat berät über die Zukunft der Eissporthalle Sonthofen

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Wenn, dann richtig: Alles läuft auf eine Generalsanierung der Eissporthalle an der Hindelanger Straße in Sonthofen hinaus. © Josef Gutsmiedl

Die Mängelliste der beliebten Eissporthalle in Sonthofen ist lang. Die Sanierung bereitet dem Stadtrat Kopfzerbrechen. Nicht zuletzt ist die Zukunft des ERC Sonthofen unsicher.

Sonthofen – Mitten im Sommer stand die Zukunft der Sonthofer Eissporthalle auf der Tagesordnung des „Ferienausschusses“ des Stadtrats. Aus Brandschutzgründen ist die beliebte Halle an der Hindelanger Straße derzeit nur beschränkt nutzbar. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat wollen möglichst bald einen Weg finden, um die Halle wieder „betriebstauglich“ zu machen. Nicht zuletzt steht der laufende Spielbetrieb des ERC Sonthofen auf dem Spiel.

Sportreferent Christian Feger (Freie Wähler) brachte gegen Ende der Diskussion auf den Punkt was er befürchtet: „Wenn die Halle drei Jahre dicht gemacht werden muss, ist der Verein weg!“ Immerhin befindet sich der ERC 99 Sonthofen im Eishockey-Liga-Spielbetrieb, ist engagiert in der Jugendarbeit. Ein Ausweichen ins Eissportzentrum in Oberstdorf sei mehr als schwierig. „Eine Sanierung ist wohl der richtige Weg. Aber wie soll es genau gehen?“ Das weitere Prozedere soll jetzt eine Machbarkeitsstudie aufzeigen.

Eissporthalle Sonthofen muss dringend saniert werden

Jürgen Remke, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, erläuterte dem Ausschuss die lange Vorgeschichte und den aktuellen Zustand. „Ein vielschichtiges Problem. Häufig wurde angebaut, umgebaut, gestückelt und gemacht...“, beschreibt er die Entwicklung. Manches wurde beantragt und genehmigt und dann doch nicht gebaut. Unterm Strich zeigten sich immer wieder bauliche Mängel, die behoben wurden. Zuletzt waren es brandschutztechnische Bestimmungen und Auflagen aus der Versammlungsstättenverordnung, die das „Fass“ zum Überlaufen brachten.

Steilhang
Kein Fluchtweg: Auf der Südseite der Halle gibt es keinen Fluchtweg. Und ob der Steilhang hinauf zum Schwäbeleholz das zulässt ist fraglich. © Josef Gutsmiedl

Das Landratsamt kritisierte unter anderem vor allem das Fehlen eines geeigneten zweiten Fluchtweges auf der Südseite der Halle an. Einige Bereiche der Eissporthalle sind ohnehin bereits gesperrt. Die Gesamtkapazität ist auf 1400 Zuschauer gedeckelt. Die Mängelliste ist lang: Von kaputten Fenstern und Tribünenböden über diverse Stolperfallen oder nicht zeitgemäße Funktionsräume hapert es an vielen Ecken und Enden was den Brandschutz und die Sicherheit angeht. Zudem ist das Dach undicht, und soll künftig größere Schneelasten „wegstecken“ als heute. Auf der Südseite, also direkt am Hangbereich fehlt ein geeigneter Fluchtweg.

Kostenfrage ungelöst

Baulich sei dieser Punkt nur sehr schwer zu beseitigen, räumt Jürgen Remke in seiner Darstellung ein. Generell fordere das Landratsamt eine Ertüchtigung der Eissporthalle entsprechend der heutigen Anforderungen an den Brandschutz und der Arbeitsstättenverordnung, betont Remke. Ein grobes Übergangskonzept für die weitere dauerhafte Nutzung der Halle hat Remke schon entworfen. Wenn die Halle schon saniert werden müsse, so Remke, dann grundlegend, nicht zuletzt aus Sicht der energetischen Neuausrichtung. Auch über einen kompletten Neubau habe man schon nachgedacht, da die Sanierung wohl so teuer werden könnte wie ein Neubau. „Aber dafür gibt es in der Stadt kein geeignetes Grundstück.“

Die Machbarkeitsstudie soll ein einschlägig versiertes Architekturbüro erstellen und daraus ein Gesamtkonzept entwickeln. Die Stadtverwaltung verspricht sich davon neben einer aktuellen Zustandsbeschreibung auch mögliche Lösungsansätze für eine schrittweise Sanierung der Eissporthalle. Und auch, wie die steigenden Betriebskosten in Grenzen gehalten werden können. Ziel sei eine Lösung, die für 40 Jahre trage, so Remke. Dass dabei alles mit der weiteren Nutzung für den Vereins- und Breitensport abgestimmt werden muss, steht für das Gebäudemanagement der Stadt fest. Bürgermeister Christian Wilhelm mit Blick auf die zu erwartenden Kosten: „Da haben wir einen ganz dicken Brocken vor uns....“

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