Wettrüsten gegen Putin: Nato-Land will Russland mit Drohnenschwärmen in Schach halten
Laut Schwedens Verteidigungsminister, werde sein Militär während der bevorstehenden Arctic Strike-Übung der Nato eine neue Drohnentechnologie testen.
Stockholm – Das neue Nato-Mitglied Schweden bringt sein Militär auf Vordermann: Nachdem Stockholm 44 neue deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8 gekauft hat, wurden jetzt Details über ein geheimes Drohnenschwarmprojekt bekannt.
Schwedens Verteidigungsminister Pål Jonson sagte, dass Schweden angesichts der aktuellen Sicherheitsrisiken durch Russland sein Aufrüstungstempo beschleunigen müsse und dass es in seinen Streitkräften Defizite beim Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge gebe.
Schweden entwickelt Drohnenschwärme in Rekordzeit: Entwickler ziehen Lehren aus Ukraine-Krieg
„Wir müssen einige Risiken eingehen, um schneller als sonst eine stärkere Verteidigungsfähigkeit aufzubauen.“ Aus diesem Grund sei die Entwicklung der Drohnenschwarmtechnologie in den letzten zwölf Monaten beschleunigt worden, obwohl das Projekt normalerweise bis zu fünf Jahre dauern würde, sagte Jonson am Montag (13. Januar) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Armeechef Jonny Lindfors und Saab-CEO Micael Johansson. Denn das Drohnenschwarmprojekt wird von den schwedischen Streitkräften und Saab in Zusammenarbeit entwickelt.

Wie die Kyiv Post berichtet, soll eine neue Software von Saab es ermöglichen, handelsübliche Drohnen so zu modifizieren, dass sie in Schwärmen operieren. So könnte ein einzelner Soldat bis zu hundert einsatzfähige Drohnen steuern. Laut Armeechef Lindfors hat die schwedische Armee Lehren aus dem Krieg in der Ukraine in Bezug auf die Drohnenkriegsführung gezogen. Er sagte: „Das Einzigartige ist nicht die Drohne selbst, sondern dass wir sie aktualisieren und trotzdem weiterhin relevant bleiben können.“
Testlauf bei Nato-Übung Arctic Strike 25: Drohnenschwärme sollen für Aufklärungsmissionen dienen
Laut Jonson ermöglicht das Projekt Schweden, gewöhnliche Drohnen unterschiedlicher Größe, Reichweite und Leistungsfähigkeit zu Schwärmen zu formieren und autonom verschiedene Arten von Missionen auszuführen, darunter auch Aufklärungs- und Überwachungsmissionen. Ein Testdurchlauf sei auch bereits in Planung. Die bevorstehende Militärübung Arctic Strike 25 im März 2025 wollen die Schweden als Testplattform für die neue Drohnenschwarmtechnologie nutzen.
Jonson sagte, die Übung biete nicht nur die Möglichkeit, die spezielle Technologie unter Beweis zu stellen, sondern demonstriere auch Schwedens Fähigkeit, zu den Nato-Operationen in der strategisch wichtigen nördlichen Region beizutragen.

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Sobald die neue Technologie im Rahmen der Übung vollständig erprobt ist, wird sie im Jahr 2025 bei Armeeeinheiten zum Einsatz kommen und ein Ausbildungsprogramm sowohl für Personal als auch für komplette Kampfelemente aufgelegt.
Schweden bringt sein Militär auf Vordermann: Größte Aufrüstung seit den 1950er Jahren
Insgesamt lassen sich die Schweden die Aufstockung ihres Militärs im Laufe der kommenden Jahre rund 22 Milliarden Kronen (rund 1,9 Mrd. Euro) kosten. Damit sollen die Verteidigungsfähigkeiten des skandinavischen EU-Landes erheblich gestärkt werden und zur Fertigstellung von vier im Aufbau befindlichen Brigaden beigetragen werden, wie es aus dem Ministerium hieß.
Aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage nehme man die größte Aufrüstung seit den 1950er Jahren vor, erklärte Verteidigungsminister Jonson Anfang Januar. Die Investitionen in Panzer und Kampffahrzeuge seien ein wichtiger Teil davon.