Mann ersticht Ehefrau in Gelsenkirchen: "Sie hat mir keinen Respekt gezeigt"
Knapp sechs Monate nach dem brutalen Mord eines Ehemannes an seiner Frau in Gelsenkirchen muss sich ein 53-jähriger Mann seit Dienstag vor Gericht verantworten. Der Angeklagte soll am 3. Dezember vergangenen Jahres mit einer Eisenstange auf seine schlafende Frau eingeschlagen und dann mehrfach mit einem Messer zugestochen haben. Die 46-Jährige starb noch am Tatort.
Mann tötet Frau in Gelsenkirchen - weil sie ihn nicht respektiert habe
Zum Prozessauftakt wegen Mordes am Essener Landgericht hat der Angeklagte die Tat gestanden. Geschlafen habe seine Ehefrau aber nicht.
"Sie hat mir keinen Respekt gezeigt und sich nicht um mich gekümmert", sagte der irakische Angeklagte den Richtern. Am Tattag habe es Streit gegeben, in dessen Verlauf sie ihn schließlich angegriffen habe. Nur deshalb habe er zu Eisenstange und Messer gegriffen. "Das war zur Selbstverteidigung. Sie war stärker als ich."
Iraker bekam Widerworte seiner Frau: "In Deutschland herrscht eine übertriebene Freiheit"
Der 53-Jährige war Mitte 2015 nach Deutschland gekommen. Seine Frau und sieben der neun gemeinsamen Kinder kamen zwei Jahre später nach. Seitdem habe es nur noch Streit gegeben. "In Deutschland herrscht eine übertriebene Freiheit", sagte der Angeklagte den Richtern. Seine Frau habe plötzlich Widerworte gegeben und ihm gesagt, dass sie sich kleiden könne, wie sie wolle und sagen könne, was sie wolle.
Bei der 46-Jährigen waren später schlimmste Verletzungen festgestellt worden. Der Schädel und der Kiefer waren zertrümmert, die Schneidezähne herausgeschlagen, die Beckenschlagader war verletzt. Laut Anklage starb die 46-Jährige durch Verbluten und infolge eines massiven Schädel-Hirn-Traumas.
Der Angeklagte selbst stellte sich direkt nach der Tat auf einer Polizeiwache in Gelsenkirchen. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht ihm lebenslange Haft. Die Richter am Essener Schwurgericht haben für den Prozess noch Verhandlungstage bis Ende Juli angesetzt. Der Fall ist kein Einzelfall. In Deutschland kommt es immer wieder zu Femiziden.