„Gruß aus der Vergangenheit“: Postkarte in Bayern nach 47 Jahren zugestellt

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Äußerlich nahezu unversehrt kam eine Postkarte an der Orthopädischen Klinik „Wichernhaus“ an. Der Haken: mit 47 Jahren Verspätung. © Dominik Kranzer

Elvis Presley hatte einen Hit mit „Way Down“ und Helmut Schmidt war Bundeskanzler. Eine Postkarte aus dem Jahr 1977 hat nach 47 Jahren ihr Ziel erreicht.

Rummelsberg - Besser spät als nie. Dieser Gedanke kann einem beim „Gruß aus der Vergangenheit“ wohl kommen, denn: Nach 47 Jahren wurde nun eine Postkarte zugestellt. Sie erreichte über Umwege die ortophädische Klinik in Rummelsberg (Gemeinde Schwarzenbruck im Landkreis Nürnberger Land).

Stempel von 1977: Postkarte in Bayern nach 47 Jahren zugestellt

„Über Umwege hat eine Postkarte eines ehemaligen Verwaltungsmitarbeiters das Krankenhaus Rummelsberg erreicht, die ursprünglich an das Wichernhaus in Altdorf adressiert war. Bis dato nichts Ungewöhnliches, allerdings hat die Postkarte einen Stempel von 1977“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Krankenhauses.

Der Angestellte Karl S. schreibt darin, dass er gerade eine Reha-Maßnahme in der Klinik Wehrawald im Schwarzwald absolviere. Die Postkarte, die auf der Vorderseite mehrere Bildmotive aus der Schwarzwaldregion zeigt, ist auf den 20. Oktober 1977 datiert.

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Helmut Schmidt war Bundeskanzler: Postkarte aus dem Jahr 1977 nach 47 Jahren zugestellt

1977 reichten 40 Pfennig als Porto aus - oder doch nicht? Immerhin dauerte die Zustellung der Postkarte von Karl S. sagenhafte 47 Jahre. Thomas Jacoby, Einrichtungsleiter des Altdorfer Wichernhauses der Rummelsberger Diakonie, nahm die Karte entgegen „und leitete die darin enthaltende Nachricht, dass der Verwaltungsmitarbeiter am 28.10.1977 wohl aus der Reha entlassen werde, den Verantwortlichen des Krankenhauses Rummelsberg mit, damit diese Planungssicherheit hätten“, heißt es scherzhaft in der Pressemitteilung. „Ich habe diese wichtige Info schnellstmöglichst an die Personalabteilung des Krankenhauses weitergeleitet“, so Thomas Jacoby mit einem Augenzwinkern.

Die Karte und ihr Fund ist kein vorgezogener Aprilscherz, sondern gilt als authentisch. „Interne Recherchen der Rummelsberger Diakonie haben ergeben, dass sich Egid Simon von der Initiativgruppe Gliedmaßenamputierter e.V., der damals selbst im Wichernhaus aktiv war, an den Unterzeichner der Karte noch gut erinnern könne“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Immer wieder kommt es außerdem zu ähnlichen Vorfällen. So berichtete die FAZ im August 2024 über eine Postkarte, die nach 121 Jahren in Wales zugestellt worden war. (kam)

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