Urlaubsland führt Maskenpflicht in ersten Bereichen wieder ein: Was Reisende jetzt wissen müssen

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Nach Weihnachten und Silvester nehmen die Erkrankungen mit Corona und Grippe wieder zu. Reisende und Einheimische müssen in Spanien wieder Maske tragen. Nicht alle sind begeistert.

Madrid – Atemwegserkrankungen wie Grippe und Corona nehmen besonders in der kalten Jahreszeit zu. Eine Infektionswelle breitet sich derzeit unter anderem in Spanien aus. Das beliebte Urlaubsland reagiert deshalb mit einer drastischen Maßnahme und führt die Maskenpflicht teils wieder ein.

Corona- und Grippewelle: Urlaubsland führt Maskenpflicht teilweise wieder ein

Die Pflicht zum Tragen einer Maske gilt ab Mittwoch (10. Januar) in allen spanischen Gesundheitseinrichtungen. Das berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Montagabend (8. Januar) unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Infektionen, etwa in Krankenhäusern und Altenheimen, muss also wieder eine Maske getragen werden. Auch in Österreich führten Krankenhäuser kürzlich wieder eine Maßnahme ein.

Im Stadtzentrum von Madrid tragen Menschen bereits freiwillig wieder eine Maske, nachdem die Fälle von Atemwegsinfektionen in Spanien zugenommen haben.
Im Stadtzentrum von Madrid tragen Menschen bereits freiwillig wieder eine Maske, nachdem die Fälle von Atemwegsinfektionen in Spanien zugenommen haben. © Richard Zubelzu/imago

Zunächst hatte Gesundheitsministerin Mónica García versucht, alle Regionen zu überzeugen, aus eigenen Stücken die Maskenpflicht wieder einzuführen. Die Maßnahme sollte vor allem Risikogruppen wie Kleinkinder, ältere Menschen und das Gesundheitspersonal schützen. Angesichts der gestiegenen Zahlen stünden Notaufnahmen der Krankenhäuser in einigen Regionen unter besonderem Druck.

„Haben wieder drastische Zahlen erreicht“: Krankenhäuser in Spanien sind überlastet

Die Entscheidung fiel der spanischen Regierung offenbar nicht leicht. „Wir haben lange darüber nachgedacht, in welcher Form wir Patienten und Pflegepersonal vor Ansteckungen schützen können“, so García. Einige Regionen hätten bereits von selbst die Initiative ergriffen, eine Maskenpflicht einzuführen – etwa Katalonien und Valencia. Es wird zudem darüber nachgedacht, die Maskenpflicht auf Apotheken auszuweiten. Dabei ist die „Corona-Zunge“ oft das Kennzeichen einer Erkrankung.

Auch auf den Kanarischen Inseln gilt wieder Maskenpflicht. Atemwegsinfektionen waren dort im Dezember um 41 Prozent gestiegen, berichtete Teneriffa News. Vor allem die Grippe sorge für überlastete Krankenhäuser. „Wir haben wieder drastische Zahlen erreicht“, hieß es seitens der Gewerkschaft. Auch das spanische Gesundheitsministerium verzeichnet überwiegend Grippe-Infektionen, heißt es in einem aktuellen Wochenbericht. Eine Zunahme sei in allen Altersgruppen zu beobachten. Bei Corona würden vor allem Menschen ab 65 Jahren erkranken. Es zirkuliert vor allem die Omikron-Variante XBB.1.5.

Urlaubsland führt Maskenpflicht teilweise wieder ein: Welche Regionen sich dagegen weigern

Doch nicht alle Regionen wollen mitziehen. Nach einem Treffen des Gesundheitsrates sowie Vertreterinnen und Vertretern der Regionen am Montag gab es über die Einführung der Maskenpflicht keine Einigung. Auf Mallorca und den Nachbarinseln soll die Verwendung einer Mund-Nasen-Bedeckung lediglich empfohlen werden. „Es ist derzeit einfach nicht nötig“, zitierte die Mallorca Zeitung die balearische Gesundheitsministerin. „Wir empfehlen, die Atemmaske aufzusetzen, wenn man selbst Symptome eines Atemwegsinfekts aufweist oder in Kontakt mit einer erkrankten Person kommt.“

In Kantabrien sei die Situation „nicht so alarmierend“ und der Höhepunkt der Grippe bereits überschritten, betonte der regionale Gesundheitsminister. In den Regionen Kastilien und León hingegen sollen lediglich Hinweisschilder in Gesundheitszentren aufgehängt werden, die an die Eigenverantwortung der Menschen appellieren. Auch hier bleibt das Tragen einer Maske eine Empfehlung.

Corona- und Grippewelle in Spanien: Was Reisende jetzt wissen müssen

Verpflichten kann das spanische Gesundheitsministerium die sich weigernden Regionen dazu nicht, da es sich nicht um einen Notstand handelt. Die Provinzen bestimmen selbst über ihre Gesundheitsversorgung. Zuletzt war die Maskenpflicht im Gesundheitswesen in Spanien Anfang Juli vergangenen Jahres abgeschafft worden, als der Corona-Notstand aufgehoben wurde.

Für Urlauberinnen und Urlauber könnte es daher ziemlich undurchsichtig werden. In einigen Regionen wie Katalonien, Valencia, Aragonien, Murcia und Asturien müssen auch Reisende beim Betreten von Gesundheitszentren wieder eine Maske tragen. Auf Mallorca hingegen wird es vermutlich lediglich eine Empfehlung bleiben. Eine Ausweitung der Maskenpflicht auf andere öffentliche Bereiche ist nicht zu erwarten. Außerdem ist die Regel zum Tragen einer Maske in Gesundheitseinrichtungen temporär.

In Deutschland wird es vorerst keine Maßnahmen in Zusammenhang mit der Grippe oder Corona geben. Lediglich vereinzelt tragen Menschen in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln wieder einen Mund-Nasen-Schutz. Zuletzt appellierten Kliniken, zumindest freiwillig im Winter Masken zu tragen. Eine Corona-Expertin warnte indes, dass das Risiko für Long Covid mit jeder Infektion steigt. (kas/dpa)

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