Anklage gegen drei Iraner: US-Justizministerium wirft dem Teheran Mordkomplott gegen Trump vor
Vor einigen Wochen teilte Trumps Wahlkampfteam mit, dass der Iran den Republikaner im Visier habe. Jetzt ergingen Haftbefehle an drei Männer.
New York – Gegen drei Iraner ist in den USA jetzt Anklage erhoben worden. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten während des Wahlkampfs zum 47. US-Präsidenten ein Komplott zur Ermordung des republikanischen Präsidenten geschmiedet – das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Das Attentat habe ebenfalls einem iranischen Regimekritiker gegolten und sei vom FBI vereitelt worden, teilte die Regierung mit. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) seien gegen einen 51-Jährigen und zwei vermeintliche Mittäter Haftbefehle erlassen worden, nachdem im Bezirk Manhattan in einem Bundesgericht eine Strafanzeige eingegangen war.
Laut dem britischen Guardian hätte der afghanische Staatsbürger Farhad Shakeri den Ermittlern die entscheidenden Hinweise während einer Befragung gegeben – Shakeri sei von den Behörden als Agent der iranischen Regierung identifiziert und aus den USA abgeschoben worden, nachdem er wegen Raubüberfalls inhaftiert worden war. „Er sagte den Ermittlern, ein Kontaktmann der Revolutionsgarde im Iran habe ihn im September angewiesen, innerhalb von sieben Tagen einen Plan auszuarbeiten, um Trump zu überwachen und schließlich zu ermorden, heißt es in der Strafanzeige“, wie der Guardian schreibt.
Warnung gegen Iran: „Wir werden Versuche, das amerikanische Volk zu gefährden, nicht hinnehmen.“
„Es gibt nur wenige Akteure in der Welt, die eine so große Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten darstellen wie der Iran“, warnte US-Justizminister Merrick Garland. „Wir werden die Versuche des iranischen Regimes, das amerikanische Volk und die nationale Sicherheit Amerikas zu gefährden, nicht hinnehmen“, schreibt die dpa über eine Regierungserklärung.
Donald Trump war in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, hatte neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft. 2020 hatte das US-Militär auf Trumps Anweisung den iranischen General Ghassem Soleimani mit einem Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet.
Laut der Einschätzung des Guardian spiegele das Komplott wider, was US-amerikanische Offizielle bezeichnet haben als „laufende Bemühungen Irans, US-Regierungsbeamte, darunter Trump, auf US-Boden anzugreifen“. Im vergangenen Sommer habe das Justizministerium beispielsweise Anklage erhoben gegen einen pakistanischen Mann mit Verbindungen zum Iran, der an einem Auftragsmord beteiligt war.
Drohung Trumps: „Ihre größten Städte und das Land selbst in tausend Stücke sprengen“
Laut dem Magazin Politico stünden im Iran ehemalige Trump-Mitarbeiter auf einer Todesliste. Dem Magazin zufolge hätte das iranische Regime den US-Politiker seit 2020 im Visier – Auslöser soll gewesen sein, dass durch Trumps befohlenen Drohnenangriff der damals mächtigste General des iranischen Militärs gefallen sei: „Teheran hat Videos veröffentlicht, die die zukünftigen Tode von Trump und anderen, die den Soleimani-Angriff orchestrierten, darstellen, drängte auf ihre Verhaftung und Auslieferung und gab Drohungen ab, in denen Rache versprochen wurde“, so Politico.
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Trump hatte im Vorfeld der US-Wahl 2024 dem Regime gedroht, „den Iran zu ,zerstören‘, wenn dieser einem US-Wahlkandidaten schadet“ und das Land an sich als große Bedrohung für die USA bezeichnet, wie die französische Zeitung Le Monde berichtet hatte. Während einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner hatte Trump laut dem Blatt explizit gewarnt, die US-Wahl mit Terror-Aktionen zu bedrohen, wie ihn Le Monde zitiert: Wenn ich der Präsident wäre, würde ich das bedrohende Land, in diesem Fall den Iran, informieren, dass wir, wenn Sie irgendetwas tun, um dieser Person zu schaden, Ihre größten Städte und das Land selbst in tausend Stücke sprengen werden.“ (dpa/Karsten-D. Hinzmann)