„Das Beste wächst vor der Haustür“: Zahlreiche Naturschätze locken Besucher beim Gartenwinkeltag

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Bei einer Betriebsführung mit Andrea Ott (2.v.l.) war auch ein Blick in die Gewächshäuser in Herzogsägmühle möglich.   © Diana Meltretter

Beim Aktionstag zum zehnjährigen Bestehen zeigten die Teilnehmer des Netzwerks „Gartenwinkel-Pfaffenwinkel“ traumhafte Schmuckstücke im Grünen und gaben ihr Wissen und ihre Erfahrung an zahlreiche interessierte Besucher weiter.

Landkreis – Im ganzen Landkreis und weiter bis nach Dießen und Murnau konnten Gartenfreunde und Naturliebhaber am vergangenen Wochenende eine Entdeckungsreise zu verschiedenen Grünanlagen unternehmen, um die landschaftliche und kulturelle Breite der Region zu bestaunen. Zum „Gartenwinkeltag“ als erste große saisonale Veranstaltung hatte das Netzwerk „Gartenwinkel-Pfaffenwinkel“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens eingeladen.

In 13 Privat- und Lehrgärten sowie Schauparks boten die Gastgeber interessante Vorträge, Führungen und oft auch kulinarische Kostproben an. So war im wahrsten Sinne des Wortes für jeden Geschmack etwas dabei, und es war gar nicht so leicht, sich für die ein oder andere Veranstaltung zu entscheiden.

Mit dabei war unter anderem der „Paradieshof“ bei Forst. Dort durften die Besucher mit Melanie Kleider, seit 2014 die Betreiberin des Hofes, auf einer Wildkräuterwanderung durch den idyllischen Naturgarten schlendern. Neben prachtvollen Rosen, Lupinen und Clematis gab es am Boden jede Menge kleine „Superfoods“ zu entdecken und zu probieren.

Bis aus München war eine Interessentin gekommen, die als „Health Coach“ neugierig auf die kleinen Pflanzen und ihre Heilkräfte war. „Das Beste wächst bei uns vor der Haustüre“, meinte Kleider als staatlich geprüfte Ernährungstechnikerin überzeugt und erklärte wertvolle Tricks aus der Natur, die für ein gesundes Wohlbefinden sorgen oder bei verschiedenen „Wehwehchen“ helfen können.

Für Kleiders „Power-Smoothie“ wurden auf dem Weg unter anderem Blüten oder Blätter von Löwenzahn, Gierschkraut, Brennnessel, wildem Frauenmantel, Weißdorn und vieles mehr gepflückt. Zusammen mit verschiedenen Früchten und Kakaobohnen wurden diese gemixt und sogleich zum Probieren serviert.

Am „Paradieshof“ von Melanie Kleider (links) sammelten die Teilnehmer Wildkräuter für einen gesunden Smoothie, der dann vor ihren Augen zubereitet und gemeinsam getrunken wurde.
Am „Paradieshof“ von Melanie Kleider (li.) sammelten die Teilnehmer Wildkräuter für einen gesunden Smoothie, der dann zubereitet und gemeinsam getrunken wurde.  © Diana Meltretter

Genauso köstlich waren auch selbstgebackene Obstkuchen sowie das frisch hergestellte Beereneis. Denn der Beerenobst-Anbau ist ein besonderes Projekt des „Paradieshofes“, auf dessen Plantagen verschiedene Früchte in biologischen Mischkulturen gedeihen. Schon bald können die ersten reifen Beeren von Besuchern selbst gepflückt werden.

In der nahegelegenen Gärtnerei Herzogsägmühle hatte man dagegen die Gelegenheit, aus dem breiten Spektrum an Floristik und Zierpflanzen, Gemüseanbau, Obstgehölzen oder Beerensträuchern genau das Richtige für sein Zuhause oder den heimischen Garten zu finden. Schwerpunkt der Gärtnerei ist die Ausbildung von Menschen mit Förderbedarf, die in der Teilhabe aus verschiedenen Gründen am Leben benachteiligt sind.

Inspirationen für den eigenen Garten

Bei den Kunden besonders gefragt waren – wie immer zu dieser Jahreszeit – Gemüsepflanzen, blühende Stauden und Balkonpflanzen. Von den freundlichen Mitarbeitern gab es wichtige Tipps zum geeigneten Standort und zur richtigen Pflege. Andrea Ott von der Betriebsleitung, die auch Ausbildungsbeauftragte ist, führte die Besucher durch die verschiedenen Gewächshäuser, in denen man beispielsweise über die Beregnungsanlage für Gurkenpflanzen oder 500 Tomatenstöcke und eine Hummelbox zur Bestäubung staunen konnte.

Insgesamt drei Hektar Acker und 2500 Quadratmeter Platz unter Glas hat die Gärtnerei vorzuweisen. Sie liefert ihre Waren an den örtlichen Mühlenmarkt, die Großküche der Diakonie und auch die Dorfladenbox in Schongau. Die Gärtnerei ist aber auch ein beliebter Begegnungsort für Hobbygärtner aus nah und fern, die den sozialtherapeutischen Betrieb bei Peiting und den naturlandzertifizierten biologischen Anbau schätzen. Viele kommen regelmäßig dorthin, denn „hier findet man immer etwas“, wie eine Kundin mit ihrem neuen Rosenstock bestätigte. Am Ende des Tages ging wohl niemand mit leeren Händen nach Hause, denn jeder Besucher hatte an den verschiedenen Stationen neue Inspirationen gewonnen.

Der nächste Jubiläums-Gartenwinkeltag mit themenbezogenen Veranstaltungen zum Sommer und vielen neuen teilnehmenden Gärten findet am 13. Juli statt.

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