Trumps gigantische Militärparade zum Geburtstag: erste Details sickern durch

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US-Präsident Donald Trump lässt eine Militärparade an seinem Geburtstag durchführen. Angeblich dient die Parade nur dem 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee.

Washington, DC – US-Präsident Donald Trump mag es groß und luxuriös. Bei einer Militärparade in Washington am 14. Juni darf es dementsprechend an nichts mangeln. Mit rund 90 Panzern, 50 Kampfhubschraubern und Fallschirmspringern soll zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee gedacht werden. „Die Parade wird die Entwicklung der Armee vom Unabhängigkeitskrieg bis zur U.S. Army nachzeichnen“, zitiert The Daily Beast das Weiße Haus. „Die Teilnehmer werden 250 Jahre Armee-Erbe erleben, und zwar durch Darsteller von historischem US-Armeepersonal, originalgetreue Ausrüstung, Fahrzeuge, beeindruckende Überflüge und Militärkapellen, die an diesem bedeutenden Ereignis teilnehmen“.

An den Feierlichkeiten sollen unter anderem 28 M1A1 Abrams-Panzer, 28 Bradley-Kampffahrzeuge und 28 Panzer vom Typ Stryker teilnehmen. Außerdem sollen auch historische Flugzeuge wie der B-25-Bomber an dem Tag über dem Himmel der US-Hauptstadt zu sehen sein. Doch das Datum der Feierlichkeiten macht stutzig.

Militärparade am selben Tag wie Geburtstag von Trump

Denn am selben Tag ist der 79. Geburtstag von Donald Trump. Die Frage, ob Trumps Geburtstag irgendwie in die Veranstaltung eingebunden werden würde, verneinte Armeesprecher Steve Warren gegenüber Journalisten. „Dies ist der Geburtstag der Armee seit 250 Jahren - wir hatten schon 249 solcher Veranstaltungen“. Kritik gibt es an der Militärparade vor allem, weil der Geburtstag von Trump auf denselben Tag fällt.

Dass die Parade ausschließlich zur Ehrung des US-Militärs dient, wird angezweifelt. „Donald Trump verwendet Ihre Steuergelder, um sich eine 45 Millionen Dollar teure Geburtstagsparty zu veranstalten. Eine Militärparade im Stil eines Diktators – und das alles bei gleichzeitigem Abbau von 80.000 Stellen beim Kriegsveteranenministerium“, kritisiert Senator Adam Schiff auf X.

Erneut gibt es Kritik an US-Präsident Donald Trump. Diesmal geht es um seinen Geburtstag.
US-Präsident Donald Trump lässt eine Militärparade an seinem Geburtstag durchführen. © dpa/Michael Kappeler

Bei dem Event werden mindestens 200.000 Besucher erwartet, die an der Veranstaltung teilnehmen sollen – zusätzlich zu den 6700 Soldaten. Das US-Militär geht davon aus, dass die Parade zwischen 25 und 45 Millionen US-Dollarkosten wird. Trump zeigt sich zufrieden über die Veranstaltung. „Ich bin stolz, bekannt geben zu können, dass wir am Samstag, dem 14. Juni, in Washington, D.C., eine großartige Parade zum 250. Geburtstag der US-Armee veranstalten werden. Zweieinhalb Jahrhunderte lang haben unsere tapferen Soldaten für unsere Freiheit gekämpft, geblutet und sind gestorben“.

Militärparade in Washington geplant – Trotz Trumps Versprechen zur Einsparung von Steuern

Nach einem im März veröffentlichten Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hatte die Führung des Ministeriums an leitende Mitarbeiter des Kriegsveteranenministeriums eine Anweisung herausgeschickt, mit der Regierungs-Effizienzbehörde Doge des Tech-Milliardärs Elon Musk zusammenzuarbeiten, um massive Kürzungen vorzunehmen. Als Ziele sei die „Beseitigung von Verschwendung“ und die „Steigerung der Effizienz der Belegschaft“ genannt worden. Trump war mit dem Versprechen an die Macht gekommen, der Verschwendung von Steuergeldern ein Ende zu setzen. In fast allen Ministerien gibt es Kürzung, das Bildungsministerium der USA soll sogar komplett verschwinden. Gleichzeitig sollen aber innerhalb weniger Stunden bis zu 45 Millionen für eine Feier ausgegeben werden.

Für viele Expertinnen und Experten hat Musks Arbeit jedoch nicht dazu beigetragen, die US-amerikanische Regierung „effektiver“ zu gestalten – im Gegenteil. „Es hat eindeutig zu einer Verschlechterung der staatlichen Dienstleistungen geführt“, betont Martha Gimbal, geschäftsführende Direktorin des Yale Budget Lab, gegenüber der britischen Zeitung The Guardian.

Trotz Trumps Spar-Versprechen – Musks Ausgaben gleichen Sparziele wieder aus

Musk wollte mit Doge bis zu 2 Billionen Dollar jährlich einsparen. Das Ziel wird er allerdings nicht halten können. Im März korrigierte er deswegen diese Zahl auf bis zu einer Billion, am 10. April dann erneut auf etwa 150 Milliarden Dollar, die er bis Ende des Jahres eingespart haben will. Doch die Einsparungen durch Doge werden offenbar von dessen Ausgaben vernichtet. Laut einer Analyse der gemeinnützigen Forschungsgruppe Partnership for Public Service würden durch zahlreiche Entlassungen, Neueinstellungen, Abfindungen und den Produktivitätsverlust Kosten von rund 135 Milliarden US-Dollar entstehen. (erpe/AFP)

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