„Das ist meine Manie“: Farbrausch im Wolfratshauser Kunstturm am Schwankl-Eck
Drei Maler und ein Fotograf präsentieren ihre Werke im Wolfratshauser Kunstturm am Schwankl-Eck noch bis zum 4. Juli.
Wolfratshausen – Fast nahtlos geben sich am Schwankl-Eck derzeit die Künstler die Klinke in die Hand. Nur vier Tage nach dem Ende einer Ausstellung von zwei Frauen und drei Männern zeigen nun Klaus-Peter Frank, Walter Franzen, Manfred Lenzer und Siegfried Antonello Schwendtner dort ihre Arbeiten. Bei der Vernissage erfrischten sich die Besucher nicht nur am Anblick ihrer Werke, sondern auch an einer fast ebenso farbenprächtigen Eisbombe aus einer benachbarten Gelateria.
„Das ist meine Manie“: Farbenrausch im Wolfratshauser Kunstturm am Schwankl-Eck
„Das ist ein tolles Ambiente hier in Wolfratshausen“, schwärmte Manfred Lenzer. Der Otterfinger, der in seinem Berufsleben 35 Jahre lang die forensische Fototechnik im bayerischen Landeskriminalamt leitete, wollte seine Kunstobjekte nicht lange erklären. „Über Bilder sollte man nicht so viel reden, sondern sie einfach anschauen“, erklärte er. Deutlich wurde in jedem Fall, dass die verschiedenen Elemente seiner Fotokompositionen einer längeren Betrachtung bedürfen.
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Dies gilt auch für die „Frankografien“ von Klaus-Peter Frank. Der 78-Jährige überträgt Gemälde, die er in Hinterglasbild-Technik gemalt hat, auf andere Malgründe wie Papier, Karton oder Leinwand. „Das ist meine Manie“, gestand er bei der Vernissage. Musik von Benjamin Britten und Gustav Mahler inspirierten den Österreicher Siegfried Antonello Schwendtner. Seine großformatigen Bilder erscheinen wie ein abstrakter Farbenrausch.
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Wegen einer bronchialen Erkrankung konnte sich Walter Franzen nicht zu seinem künstlerischen Ansatz äußern. Der 84-Jährige begann erst Anfang der 1990er Jahre als Autodidakt mit der Erstellung von Aquarellen und ging später zu abstrakter Mischtechnik über. Dabei trägt Franzen die Farben entweder klassisch mit Pinsel und Spachtel oder mit Bürsten und seinen Fingern auf. In Kombination mit Bestandteilen wie Holz, Bitumen und Stoffresten entstehen überraschende Werke, die die Gäste der Vernissage in ihren Bann zogen. Die hellen Räume des Kunstturms bilden somit den passenden Rahmen, um die Bilder der vier Künstler optimal wirken zu lassen.