Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse steigen 2025 stark an – hier wird es besonders teuer
Mit dem Jahreswechsel steigen die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen drastisch an. Versicherte müssen tiefer in die Tasche greifen als angenommen.
Frankfurt – Vor dem Übergang ins Jahr 2025 waren viele Menschen besorgt über die bevorstehenden Beitragserhöhungen der gesetzlichen Krankenkassen. Doch mit einem Paukenschlag starteten diese ins neue Jahr: Nicht weniger als 82 von 94 Kassen haben ihre Beiträge erhöht.
Zusatzbeiträge von Großteil der gesetzlichen Krankenkassen steigen an
Die Beitragserhöhungen der gesetzlichen Krankenversicherungen sind einer Liste des GKV-Spitzenverbandes zu entnehmen. Hier wird deutlich, dass die Kassen den frei wählbaren Zusatzbeitrag erheblich gesteigert haben. Im Durchschnitt haben die gesetzlichen Krankenkassen diesen Beitrag um mehr als einen Prozentpunkt auf 2,91 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens angehoben. Nach dem Jahreswechsel müssen Versicherte also tiefer in die Tasche greifen, auch wenn sie nur die Hälfte des Zusatzbeitrages stemmen müssen – den Rest trägt der Arbeitgeber.
Noch im November 2024 wurde ein offizieller Orientierungswert von 2,5 Prozent festgelegt. Dabei hatten Fachleute des Bundesamtes für Soziale Sicherung (BAS), des GKV-Spitzenverbandes und des Bundesgesundheitsministeriums einen Zusatzbeitrag ermittelt, der die Ausgaben der Kassen decken sollte.
So stark stieg der Zusatzbeitrag bei Ihrer Krankenkasse an
Der Zusatzbeitrag für Krankenkassen wurde ursprünglich eingeführt, um den Wettbewerb zu fördern. Aus diesem Grund haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht, wenn ihre Kasse den Zusatzbeitrag erhöht – wer im neuen Jahr wechseln möchte, hat bis zum 31. Januar 2025 Zeit dazu. Besonders hoch ist der Zusatzbeitrag auch bei bekannten Krankenkassen wie der Barmer, der AOK Nordost, IKK classic und der KKH.
So hoch sind die Zusatzbeiträge der Krankenkassen im Jahr 2025:
AOK Niedersachsen | 2,7 Prozent |
AOK Nordost | 3,5 Prozent |
Barmer | 3,29 Prozent |
Bertelsmann BKK | 3,2 Prozent |
Betriebskrankenkasse Mobil | 3,89 Prozent |
BKK Diakonie | 3,8 Prozent |
BKK Mahle | 4,2 Prozent |
Continentale BKK | 3,33 Prozent |
DAK-Gesundheit | 2,8 Prozent |
HKK | 2,19 Prozent |
Knappschaft | 4,4 Prozent |
Techniker Krankenkasse | 2,45 Prozent |
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Die einzige bundesweite gesetzliche Krankenkasse mit einem Zusatzbeitrag von über vier Prozent ist die Knappschaft – hier beträgt dieser 4,4 Prozent. Daneben fordert nur die BKK Mahle 4,2 Prozent, diese ist jedoch nur für Mitarbeitende wählbar. Auch Arbeitgebende sind durch die Erhöhungen stärker belastet. Da gleichzeitig der Beitrag zur Pflegeversicherung gestiegen ist, bleibt am Ende weniger Nettoeinkommen.
Für die Versicherten ist mit den Erhöhungen im Jahr 2025 noch nicht das Ende in Sicht, wie der GKV-Spitzenverband vermutet. Auch im nächsten Jahr werden die Kassen die Beiträge wahrscheinlich wieder erhöhen. Hauptgrund dafür sind die Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente, die „praktisch ungebremst“ ansteigen, wie Verbandschefin Doris Pfeiffer gegenüber der Rheinischen Post bemängelte. (rd mit dpa)