Gefahr von teurem Versäumnis – Viele Autofahrer müssen noch im Januar handeln
Hauptuntersuchung versäumt? Bereits nach zwei Monaten steigen die Kosten. Wer noch länger wartet, kassiert einen Punkt. Was Autofahrer beachten sollten.
München – Das Fälligkeitsdatum der Hauptuntersuchung (HU) zu verpassen, passiert schneller, als man denkt – doch die Konsequenzen können für Fahrzeughalter teuer werden. Neben Bußgeldern droht dann im schlimmsten Fall sogar ein Punkt in Flensburg. Deshalb gilt: Rechtzeitig handeln, um unnötigen Ärger zu vermeiden.
Aktuell ist eine TÜV-Plakette nach einer Hauptuntersuchung zwei Jahre gültig. Doch es gibt bereits Überlegungen seitens des TÜV, diesen Zeitraum um ein Jahr zu verkürzen, wodurch Autofahrer dann jährlich zur Inspektion müssten.
Was ist die Hauptuntersuchung?
Die Hauptuntersuchung ist ein regelmäßiger Sicherheitscheck, der sicherstellt, dass Fahrzeuge den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Für Pkw ist die HU spätestens alle zwei Jahre Pflicht, bei Neuwagen erstmals nach drei Jahren. Das genaue Fälligkeitsdatum findet sich auf der Plakette am Kfz-Kennzeichen sowie in der Zulassungsbescheinigung Teil I.
Quelle: Bußgeldkatalog
Versäumnis der Hauptuntersuchung kann teuer werden – Das wird bei der HU geprüft
Die Hauptuntersuchung ist ein umfassender Sicherheitscheck, der alle sicherheitsrelevanten und umwelttechnischen Aspekte eines Fahrzeugs abdeckt. Dabei werden Zustand, Funktion, Wirkung und Ausführung verschiedener Systeme und Bauteile genau geprüft. Hierzu gehören laut Bußgeldkatalog:
- Lenkanlage
- Bremsanlage
- Achsen, Räder und Reifen
- Fahrgestell und Aufhängungen
- Lichttechnische Einrichtungen
- Rahmen, Aufbau sowie daran befestigte Teile
- Sichtverhältnisse
- Umweltverträglichkeit
- Identifizierbarkeit des Fahrzeugs
Modifikationen, die der Fahrzeughalter vorgenommen hat, werden ebenfalls geprüft, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Die Prüfungen erfolgen manuell, elektronisch, messtechnisch und visuell – jedoch ohne Montagearbeiten.
Viele Autofahrer müssen noch im Januar zur HU – TÜV-Termin verpasst? Dies Strafen drohen
Wer den HU-Termin nicht einhält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Bei mehr als zwei Monaten Verzug wird eine erweiterte Hauptuntersuchung erforderlich. Diese beinhaltet zusätzliche Prüfungen und ist rund 20 Prozent teurer als die reguläre HU. Fahrzeughalter sollten daher schnell handeln, um unnötige Mehrkosten zu vermeiden. Die Kosten bei Verzug im Überblick:
Meine news
HU überzogen um folgenden Zeitraum | Bußgeld inkl. Auslagen und Gebühr | Punkte in Flensburg |
---|---|---|
...von 2 bis zu 4 Monaten | 43,50 € | 0 |
...von 4 bis zu 8 Monaten | 53,50 € | 0 |
...über 8 Monate | 88,50 € | 1 |
Quelle: Bußgeldkatalog |
Neben Bußgeldern drohen bei überzogenen Terminen auch Probleme mit der Versicherung. Zwar deckt die Kfz-Haftpflichtversicherung in der Regel Ansprüche Dritter ab, doch bei grober Fahrlässigkeit können Versicherer Leistungen kürzen – bis zu 5000 Euro. Noch kritischer ist der Verlust von Kaskoleistungen, wenn ein Unfall durch Mängel verursacht wurde, die bei der HU hätten festgestellt werden können.
Tipps zur Vorbereitung auf die HU: So vermeidet man eine Nachprüfung
Seit der Abschaffung der sogenannten Rückdatierung im Jahr 2012 gilt laut ADAC: Selbst wenn die HU verspätet durchgeführt wird, bleibt die neue Plakette ab dem Prüftermin volle zwei Jahre gültig. Das Fälligkeitsdatum der vorherigen HU hat also keine Auswirkungen mehr. Eine gute Vorbereitung hilft, unnötige Nachprüfungen zu vermeiden. Fahrzeughalter sollten folgende Punkte beachten:
- Beleuchtung prüfen: Defekte Lampen oder Blinker sind ein häufiger Grund für Beanstandungen
- Reifen kontrollieren: Die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist gesetzlich vorgeschrieben
- Fahrzeug reinigen: Eine saubere Karosserie erleichtert die Sichtkontrolle durch den Prüfer
- Papiere bereithalten: Zulassungsbescheinigung Teil I und Nachweise über Umbauten sind bei der Prüfung erforderlich
Wer sich gut vorbereitet und den Termin nicht übersieht, spart also Zeit, Geld und Ärger. Es gibt jedoch bestimmte Fahrzeugmodelle, die bei den Prüfungen häufiger scheitern, während andere in der Regel kaum Mängel aufweisen. Der aktuelle TÜV-Report gibt Aufschluss darüber. (ls)