Früher Frühling: Die Tipps der Garten-Profis

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Es gibt schon einiges im Garten zu tun. Norbert Stöppel, Chef der Gartenfreunde Grafrath werkelt bereits eifrig in seinem kleinen grünen Paradies. © weber

Der Februar hat alle Rekorde gebrochen. Er war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das zeigt sich auch im Garten, wo der Startschuss für die neue Saison viel früher gefallen ist, als normal. Experten aus dem Landkreis geben Tipps, was jetzt zu tun ist.

Fürstenfeldbruck – Sonne, warme Temperaturen, keine einzige Schneeflocke. Der Winter hat sich im Februar nicht blicken lassen. Dass der letzte Monat der kalten Jahreszeit bereits im Frühlingsmodus war, kann Gerhard Reichert sogar mit Zahlen belegen. Der Vize-Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Gernlinden misst seit vielen Jahren die Temperatur in seinem Garten. Zwischen 13 und 14 Uhr lag die heuer im Februar bei 8,6 Grad – mehr als das doppelte wie im Vorjahr. „Das ist schon heftig“, sagt Reichert.

Vieles ist früher dran als sonst

Das bleibt nicht ohne Folgen. Vieles im Garten ist heuer früher dran als sonst. Norbert Stöppel, Chef der Gartenfreunde Grafrath, hat deshalb in seinem heimischen Naturparadies schon losgelegt. „Ich habe den Kompost bereits umgesetzt“, berichtet der 73-Jährige. Aber auch sonst gibt es bereits jetzt einiges zu tun. Stöppel rät, abgestorbene Pflanzen vom vergangenen Jahr zu entfernen. Auch der Obstbaumschnitt – normal erst Ende März an der Reihe – sei jetzt schon möglich. Zudem könne man auch Schwarzwurzeln und Zwiebeln jetzt schon setzen. Sogar der Rasen wachse schon. Stöppels Rat: vertikutieren und düngen, falls nötig.

Der Garten-Experte hat noch einen weiteren Tipp: Wer Frühlingsblumen wie Narzissen oder Tulpen im Topf hat, soll diese nicht wegwerfen, wenn sie verblüht sind. „Die Zwiebel kann man im Garten vergraben – dann kommen sie jedes Jahr wieder.“

Die Gemüse-Saison hat Sebastian Storch bereits eingeläutet. „Im Gemüse-Beet kann man schon einiges machen“, sagt der Kreisfachberater für Garten- und Landespflege. Karotten und Petersilie könne man bereits säen oder Ackerbohnen setzen.

Der Gartenbau-Ingenieur erinnert aber auch an die Vorbereitung auf die Hauptsaison im Garten. Geräte und Hilfsmittel müssten aus dem Winterschlaf geweckt werden. „Spaten schleifen, Gartenschere ölen, den Rasenmäher checken – dann funktioniert alles, wenn man es braucht.“

Spätfrost: Kleine Bäume abdecken

Storch warnt allerdings auch vor zu viel Euphorie angesichts des verfrühten Frühlings. Der könne nämlich auch seine Schattenseiten haben. Denn je früher die Natur loslegt, desto anfälliger ist sie auch für eine vorübergehende Rückkehr des Winters. Gerade Obstblüten sind bei Frost in großer Gefahr. „Wenn die Blüten aufgehen, wird es ernst“, sagt Storch. Kleine Bäume könne man bei angekündigten Minusgraden in der Nacht mit einem großen Flies abdecken. Bei größeren Bäumen habe man nicht viel Handlungsspielraum. Von Fackeln oder Feuer unter dem Obstbaum wie bei professionellen Züchtern rät der 41-Jährige eher ab. Da müsse man als Gartler der Natur eben ihren Lauf lassen.

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