Agnes Lowe aus Tennessee feierte in diesem Jahr ihren hundertsten Geburtstag. Während des Zweiten Weltkriegs diente sie als Krankenschwester und setzt sich bis heute dafür ein, dass sie und ihre ehemaligen Kolleginnen den Veteranenstatus erhalten, wie die Online-Plattform "nurse.org" berichtet.
"Wir haben 80 Prozent der Pflegearbeit auf der Heimatfront übernommen"
Während des Zweiten Weltkriegs sahen sich die Vereinigten Staaten einem kritischen Mangel an ausgebildeten Krankenschwestern gegenüber. Um dieses Problem zu lösen, verabschiedete der US-Kongress 1943 den Bolton Act, besser bekannt als Nurse Training Act. So entstand das Kadett Nurse Corps.
Fast 120.000 Frauen absolvierten die Ausbildung der Kadettenkrankenschwester zum Zeitpunkt des Endes des Programms im Jahr 1948 – darunter auch Agnes. "Wir haben 80 Prozent der Pflegearbeit auf der Heimatfront übernommen, und uns wurde zugeschrieben, das Gesundheitssystem gerettet zu haben", sagte die 100-Jährige im vergangenen Jahr gegenüber der US-amerikanischen Nachrichtenplattform "WCYB News".
Trotz ihres Beitrags erhielten die Kadettenkrankenschwestern bisher keinen Veteranenstatus und damit auch keine damit verbundenen Privilegien. Agnes setzt sich weiterhin dafür ein, dass der US-Kongress dies ändert.
Gesetzentwurf wurde noch nicht verabschiedet
In den letzten Jahren hat sich die US-Amerikanerin gemeinsam mit ihrer Tochter Donna Penick für die Anerkennung eingesetzt, indem sie Senatorenbüros in Tennessee aufsuchten. Außerdem erhielten sie Unterstützung von Bürgern sowie Pflegeverbänden wie der American Association of Colleges of Nursing und der American Nurses Association.
Gesetzgeber haben den U.S. Cadet Nurse Corps Service Recognition Act eingebracht, der Kadettenkrankenschwestern unter anderem einen ehrenhaften Veteranenstatus und Auszeichnungen wie Medaillen oder Grabplatten gewähren soll. Der Gesetzentwurf wurde bislang jedoch noch nicht verabschiedet.